Weihnachten mit Hausengel
Feiern, Freude und Familie in unterschiedlichen Traditionen
Weihnachten steht vor der Tür. Weihnachtsdekoration, stimmungsvolle Musik und himmlische Düfte umgeben uns von allen Seiten. In der Hektik und dem Stress des Alltags wissen wir das manchmal gar nicht zu schätzen. Dabei lädt die Advents- und Weihnachtszeit zu Besinnlichkeit ein, zur Muße und zu einer wohlverdienten Pause. Wer es sich erlaubt inne zu halten kann Gemütlichkeit und Freude hineinlassen. Was ist es, das Sie erfreut? Wofür sind Sie dankbar?
Wir von Hausengel sind dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben so vielen Familien zu helfen. Und wir sind dankbar für all die Hausengel, die jeden Tag ihr Bestes geben.
Das Fest der Liebe bringt die Menschen zusammen, auch wenn wir vielleicht Weihnachten ganz unterschiedlich feiern. Lesen Sie im Folgeneden, wie die Menschen in Mittel- und Osteuropa die Feiertage verbringen und tasuchen Sie sich mit Ihrem Hausengel darüber aus!
Polen
Vier Wochen vor Weihnachten beginnt der Advent. Eine Zeit des Wartens, die uns auf das Weihnachtsfest vorbereitet. In den Häusern und Kirchen werden Adventskränze ausgestellt, die aus Tannenzweigen geflochten und mit Bändern geschmückt sind. An dem Kranz sind vier Kerzen befestigt. An jedem Adventssonntag wird eines dieser Lichter angezündet und die Zeit bis Weihnachten wird so heruntergezählt.
Noch intensiver als den Advent selbst erleben die Polen die Weihnachtstage, beginnend mit dem Heiligabend, an dem sie sich im Kreise ihrer Liebsten treffen. Voller Liebe, Glück und Freude warten sie auf den ersten Stern am Himmel, um die Oblate zu teilen und sich zum Heiligen Abendmahl zu setzen. An diesem Tag werden traditionell 12 polnische Gerichte aufgetischt. Das Menü am Heiligabend ist reich an Fisch-, Kohl- und Pilzgerichten sowie an süßem Gebäck mit Mohn, Nüssen und Gewürzen. Die beliebtesten Gerichte sind gebratener Karpfen, roter Borschtsch und Kohlknödel. Am Heiligabend, nach dem Abendessen, packen die Polen ihre Weihnachtsgeschenke aus. Die nächsten beiden Tage werden in der Regel mit der Familie verbracht.
Kroatien
In Kroatien werden, so wie in Polen, Advent und Weihnachten gefeiert. Anstelle von Kränzen aus Tannenzweigen machen sie Kränze aus Teig, die in der Mitte des Hauses aufgestellt werden. In der Mitte des Kranzes befinden sich junge Weizensprossen und eine brennende Kerze. Die süße Dekoration wird bis zum 6. Januar aufbewahrt und erst dann gegessen.
Jede Region des Landes feiert den Advent auf ihre eigene Weise, aber am spektakulärsten ist er in Zagreb, wo es einen wunderschönen Weihnachtsmarkt gibt und man den Zauber der Weihnacht richtig spüren kann. In Nordkroatien ist das beliebteste Gericht am Heiligabend Brot mit Bohnen, das mit Sauerkraut und Zwiebeln gebraten wird. In Dalmatien kommen meist Kabeljausuppe und Meeresfrüchte auf den Tisch. Das Symbol für Weihnachten ist der Weihnachtsbaum. Die Geschenke werden von Großvater Frost gebracht.
Bulgarien
Weihnachten in Bulgarien beginnt bereits am 20. Dezember und dauert sechs Tage. Die vier Tage vor Heiligabend werden "Märtyrertage" genannt, denn so lange sollen nach der Überlieferung die Geburtswehen der Jungfrau Maria gedauert haben.
Am 20. Dezember kaufen die Bulgaren einen Weihnachtsbaum und beginnen mit der Zubereitung des Weihnachtsessens. Der Weihnachtsbaum wird erst am Heiligabend geschmückt. An einem bulgarischen Weihnachtsbaum kann man Glas- und Plastikschmuck, Maiskörner, getrocknete Paprika und Trockenfrüchte sehen.
Der 24. Dezember ist ein Fastentag. Traditionelle Gerichte werden erst am Abend serviert und sind fleischlos: getrocknete Paprika, gefüllt mit Reis oder Käse, Linsen, Kutia - Roggenkörner mit Nüssen und Mohn, in Tomatensoße eingeweichtes Brot, Sauerkraut mit Bohnen, Pampushki (Pfannkuchen aus gekochten Kartoffeln), Kompott aus Trockenfrüchten. Traditionelle Festtagsgerichte sind Sarmi und Pogach. Sarmi sind kleine Kohlrouladen mit Reisfüllung, die in marinierte Weinblätter eingewickelt sind. Pogacz ist ein Hefekuchen, der mit einer Münze und einem Kornblumenzweig belegt ist. Sie symbolisieren Reichtum und Gesundheit.
Rumänien
In Rumänien trifft man in der Vorweihnachtszeit auf Colindatori – das sind verkleidete Sternsinger, die einige Tage vor Weihnachten von Haus zu Haus ziehen, traditionelle rumänische Lieder singen, Gedichte vortragen und alles Gute für Weihnachten und das neue Jahr wünschen. Sie lassen sich von den eisigen Temperaturen nicht abschrecken. Im Gegenzug werden die Sänger mit Süßigkeiten, Brezeln, Obst und manchmal sogar mit Geld belohnt.
Auch in Rumänien gibt es immer mehr Weihnachtsmärkte, und obwohl es sich um eine neuere Tradition handelt, sind sie sehr beliebt. Wie in Deutschland bringt der Nikolaus (Moş Nicolae) am sechsten Dezember Süßigkeiten und legt sie in die rausgestellten Schuhe. Obwohl der Weihnachtsbaum traditionell am Heiligabend (Moş Ajun) geschmückt wird, erfolgt das Auspacken der Geschenke erst am ersten Weihnachtsfeiertag, dem 25. Dezember. Essen ist ein wichtiger Bestandteil jedes rumänischen Festes, aber zu Weihnachten ist es besonders wichtig. Traditionell wird Schweinefleisch gegessen, Tuica (starker Pflaumenschnaps) und Wein getrunken. Es werden verschiedene Wurstsorten mit saurem Belag und Cozonac, Sandkuchen mit Nüssen oder Mohn, und die rumänischen Gogoşi-Krapfen aufgetischt.
Ungarn
Auch in Ungarn gibt es die Tradition des Adventskranzes mit vier Kerzen: drei lila Kerzen und eine rosa Kerze. Am 6. Dezember kommt der ungarische Nikolaus - Télapó, der Geschenke in Schuhen hinterlässt. Schokolade und Süßigkeiten erhalten diejenigen, die im Laufe des Jahres brav waren. Diejenigen, die unartig waren, bekommen nur eine Rute.
Am 24. Dezember stellt der Familienvater den Weihnachtsbaum auf und hängt die Lichter auf, dann schmückt der Rest der Familie den Baum. In Ungarn ist es Tradition, "szaloncukor" (Pralinen mit verschiedenen Füllungen) an den Weihnachtsbaum zu hängen. Zum Mittagessen gibt es Kohlsuppe. Am Abend werden Fischsuppe und paniertes Karpfenfilet zubereitet. Zu den traditionellen Süßigkeiten gehören Beigli (süße Walnussrolle), Mohnkuchen und Früchtebrot. Im Anschluss an das Essen findet die Bescherung statt, die von weihnachtlicher Musik begleitet wird. Das Christkind bringt den katholischen Familien die Geschenke, den nicht-katholischen Familien ein Engel. Das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern ist sehr beliebt. Am 25. und 26. Dezember besuchen sich die Familien gegenseitig.
Litauen
Weihnachten wird in Litauen sehr traditionell gefeiert, mit einem Weihnachtsbaum, Geschenken und Gästen. Der Heilige Abend wird in Litauen Kūčios genannt und ist ein besonderes Ereignis mit sehr alten Traditionen. Zwölf fleischlose Gerichte werden auf einem roten Tischtuch serviert. Jedes Gericht symbolisiert einen guten Monat und alle zusammen ein gutes Jahr. Eine andere Interpretation dieser Tradition besagt, dass sich die Anzahl der Teller auf die zwölf Apostel bezieht.
Es steht immer ein leerer Teller auf dem Tisch, entweder für einen Verstorbenen oder für unerwartete Gäste. In der Nacht wird für die Seelen der Verstorbenen Essen auf den Tisch gestellt. Das wichtigste Gericht des Abends ist Kūčiukai. Das sind kleine Kekse aus Hefeteig und Mohn, die in Mohnmilch getaucht werden. Während des Kūčios versammeln sich alle Familienmitglieder. Selbst diejenigen, die weit von zu Hause weg leben, kommen zu Weihnachten nach Hause, um mit der Familie zusammen zu sein. Das ist das Wichtigste an Weihnachten – die Zeit gemeinsam zu verbringen.