Schlaganfall
Informationen zu Symptomen, Folgen und Pflegemöglichkeiten
Pflegebedürftigkeit kann die verschiedensten Ursachen haben: Ein plötzlicher Unfall, eine angeborene geistige oder körperliche Behinderung oder eine Krankheit können dazu führen, dass ein Mensch Hilfe und Unterstützung im Alltag benötigt. Je älter man wird, desto größer wird das Risiko, in eine Pflege-Situation zu kommen. Umso besser ist es, sich frühzeitig zu informieren, bei welchen Krankheiten besonders häufig Pflegebedarf besteht. Eine von diesen Krankheiten ist der Schlaganfall (Stroke).
Ursache, Anzeichen, Rehabilitation und Therapie werden im Folgenden unsere Themen sein. Bitte bedenken Sie, dass diese Seite keine ärztliche Konsultation ersetzen kann. Sie soll Ihnen lediglich helfen, sich mit dem Thema Schlaganfall und Pflege auseinanderzusetzen und dient nicht dazu, eine Selbstdiagnostik durchzuführen.
Wie erkennt man einen Schlaganfall? Ursachen, Anzeichen und Symptome
Je früher man einen Schlaganfall erkennt, desto größer sind die Chancen, diesen zu überleben und so wenig Schäden wie möglich davonzutragen. Daher ist es gerade für Menschen, die viel Umgang und Kontakt zu Senioren oder anderen Risikogruppen haben, wichtig, sich der Anzeichen für einen Schlaganfall bewusst zu sein.
Die Symptome für einen Schlaganfall können sehr unterschiedlich sein, dennoch gibt es einige Warnhinweise, die Sie alarmieren sollten:
Plötzliche Taubheit oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite.
Plötzliche Verwirrung, Verständnisprobleme oder Schwierigkeiten beim Sprechen.
Plötzliche Sehstörungen, verschwommenes Sehen oder einseitiger Sehverlust.
Plötzliche und starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache.
Plötzliche Gangstörungen, Schwindel oder Koordinationsprobleme.
Die FAST-Regel: Schlaganfälle frühzeitig erkennen
Es gibt eine kleine Gedächtnisstütze, die helfen kann, die verschiedenen Anzeichen zu überprüfen, wenn Sie das Gefühl haben, eine Person in Ihrem Umfeld könnte gerade einen Schlaganfall erleiden.
F - Face (Gesicht): Schauen Sie, ob das Gesicht der Person hängt und bitten Sie sie zu lächeln. Kann sie nur auf einer Seite den Mundwinkel heben, ist dies unter Umständen das Symptom eines Schlaganfalls.
A - Arm (Arm): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken, um zu sehen, ob sie einen Arm nicht kontrollieren kann oder ob er absinkt.
S - Speech (Sprache): Hören Sie auf die Aussprache der betroffenen Person. Wenn diese undeutlich oder unzusammenhängend ist, könnte dies ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein.
T - Time (Zeit): Wenn einer oder alle der vorgenannten Punkte zutreffen, dann wählen sie umgehend den Notruf. Informieren Sie über Ihren Verdacht auf einen Schlaganfall, damit klar ist, wie dringlich die Situation ist. Denn Zeit ist ein entscheidender Faktor für die richtige Behandlung und kann Leben retten.
Was ist ein Schlaganfall?
Von einem Schlaganfall, umgangssprachlich auch Hirnschlag genannt, spricht man, wenn die Gehirnzellen nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Dies kann durch eine Unterbrechung der Blutzufuhr zum oder auch durch ein Blutgerinnsel im Hirn geschehen. Der medizinische Fachausdruck hierfür lautet zerebraler Insult oder Apoplexia cerebri.
Die beiden Hauptursachen für Schlaganfälle sind:
- Ischämischer Schlaganfall: Dies ist die häufigste Form eines Schlaganfalls und tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel eine Arterie im Gehirn blockiert und die Blutversorgung reduziert.
- Hämorrhagischer Schlaganfall: Dieser Schlaganfall entsteht durch das Platzen einer Arterie im Gehirn, was zu einer Blutung führt und das umgebende Hirngewebe schädigt.
Ablauf eines Schlaganfalls
Sofort nach dem Schlaganfall beginnen Gehirnzellen in dem betroffenen Bereich aufgrund des Sauerstoffmangels abzusterben. Dieser Prozess kann Minuten bis Stunden dauern, weshalb es so wichtig ist, dass die betroffene Person schnell Hilfe erhält. Im Bereich des direkten Schadens, auch Infarktkern genannt, sterben die Gehirnzellen am schnellsten ab. Dies ist der Bereich, in dem die Unterbrechung des Blutflusses am stärksten ist.
Die benachbarten Regionen des Infarktkerns bilden eine Zone namens Penumbra. In dieser Region sind die Gehirnzellen während eines Schlaganfalls zwar ebenfalls betroffen, sterben aber nicht sofort vollständig ab. Hier besteht eine Chance, die Zellen durch eine umgehende Behandlung zu retten und den Schaden zu begrenzen.
Nach dem Schlaganfall kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen. Das Gehirn ist ein sehr empfindliches Organ, und eine Entzündung kann das umliegende gesunde Gewebe beeinträchtigen und die Schwellung, das sogenannte Ödem, verstärken, was den intrakraniellen Druck erhöht und zusätzliche Probleme verursachen kann.
Im Falle eines Schlaganfalls ist schnelle ärztliche Hilfe also von entscheidender Bedeutung, um das Risiko von Folgeschäden zu minimieren und die besten Chancen auf Genesung zu gewährleisten.
Was sind die Folgen eines Schlaganfalls?
Körperliche Beeinträchtigungen
Häufig führt ein Schlaganfall zu Lähmungen oder Schwäche in bestimmten Körperregionen. Wie sich diese äußern, hängt meist davon ab, welche Teile des Gehirns von dem Schlaganfall betroffen waren. Der Bewegungsapparat und die Motorik können eingeschränkt sein, was unter Umständen Fähigkeiten wie Gehen, Greifen oder Festhalten beeinträchtigt. Dadurch wird es für betroffene Menschen oft sehr schwer, den Alltag selbstständig und ohne Hilfe zu meistern. Physio- und Ergotherapie können dabei helfen, die Beweglichkeit teilweise oder vollständig wiederherzustellen.
Sprach- und Kommunikationsstörungen
Ein Schlaganfall kann die Sprachproduktion und das Sprachverständnis beeinträchtigen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Wörter zu finden, flüssig zu sprechen oder Gesprochenes zu verstehen. Wichtig ist hierbei, Geduld zu haben und zu ermutigen. Eine Sprachtherapie, spielerischer Umgang mit Sprache oder Übungen, bei denen das Sprachgedächtnis trainiert wird, können diese Fähigkeiten wieder verbessern.
Schluckstörungen
Eine weitere Folge eines Schlaganfalls ist in manchen Fällen der Kontrollverlust über die Muskulatur, die am Schlucken beteiligt ist. Das kann zu Schluckbeschwerden und einem erhöhten Risiko von Aspirationspneumonien, also Lungenentzündungen aufgrund von Eindringen von Speiseteilen in die Luftröhre führen. Betroffene benötigen dann unter Umständen Hilfe bei der Nahrungsaufnahme oder bestimmte Kostkonsistenz.
Kognitive Einschränkungen
Da bei einem Schlaganfall das Gehirn betroffen ist, kann es im Nachgang zur Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten kommen. Mögliche Folgen sind eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung und der Aufmerksamkeitsspanne, sowie eine Abnahme der räumlichen Orientierung. Auch das gedankliche Lösen von Problemen fällt Patienten nach einem Schlaganfall oft schwerer als zuvor.
Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit
Emotionale Veränderungen sind nach einem Schlaganfall keine Seltenheit. Betroffene reagieren auf bestimmte Situationen oft anders, leiden manchmal sogar unter Depressionen oder Angstzuständen. Plötzliche Stimmungsschwankungen und eine erhöhte Reizbarkeit können ebenfalls die Konsequenz eines Schlaganfalls sein.
Einschränkung des Sehvermögens
Sollte der entsprechende Teil des Gehirns bei einem Schlaganfall geschädigt worden sein, kann es zu Sehstörungen kommen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Gesichtsfeldeinschränkungen, Doppelbilder, verschwommenes Sehen, gestörte Tiefenwahrnehmung oder sogar um den Verlust des Sehvermögens auf einer Seite.
Probleme mit räumlicher Wahrnehmung
Manche Menschen haben nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten, Distanzen oder Größenverhältnisse richtig einzuschätzen. Das kann unter Umständen sehr gefährlich sein und zu weiteren Verletzungen führen.
Fatigue (Erschöpfung)
Eine sehr häufig auftretende Folge von Schlaganfällen sind anhaltende Müdigkeit und Erschöpfungserscheinungen. Aufgaben, die vorher leichtfielen, erfordern nun viel Kraft und Konzentration. Betroffene leiden oft unter einem Mangel an Ausdauer und einem grundsätzlich niedrigeren geistigen und körperlichem Beweglichkeitspotenzial.
Folgeerkrankungen
Schlaganfälle können eine Vielzahl an Folgeerkrankungen auslösen oder bedingen. Dazu gehören beispielsweise Spastizität, Inkontinenz und ein statistisch erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Das gilt aber keinesfalls für alle Patienten und hängt oft von weiteren Faktoren ab.
Hilfe und Unterstützung nach einem Schlaganfall
Wer selbst einen Schlaganfall erleiden musste oder Angehörige oder Freunde hat, die betroffen sind, benötigt Information, Hilfe und Unterstützung. Aufklärung über das Krankheitsbild und seine Folgen können dabei helfen, mit diesen umzugehen und für ein höchstmögliches Maß an Lebensqualität zu sorgen.
Erste Anlaufstelle sollte natürlich immer der oder die behandelnde Ärztin sein. Keine noch so detaillierte Internetseite kann das Fachwissen und die persönliche Kompetenz ersetzen. Doch es gibt auch einige hilfreiche Informationsangebote, die Betroffene unterstützen.
Pflege nach einem Schlaganfall: Möglichkeiten und Unterstützung
Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen plötzlich und drastisch verändern. Die Folgen eines Schlaganfalls können von leichten Beeinträchtigungen bis hin zu schweren körperlichen und geistigen Einschränkungen reichen. In den ersten drei Monaten sind 35,6 Prozent aller Betroffenen in Deutschland auf eine pflegerische Versorgung angewiesen. Ein Viertel der Betroffenen bleibt in erheblichem Umfang pflegebedürftig.
In dieser Situation ist eine adäquate Pflege und Betreuung von großer Bedeutung, um den Schlaganfall-Patienten bei der Bewältigung des Alltags und der Rehabilitation zu helfen. Ziel aller Maßnahmen sollte dabei sein, die Lebensqualität betroffener Menschen zu verbessern und deren bestmögliche Genesung zu fördern. Dabei stehen sowohl die medizinische Versorgung als auch die emotional-psychologische Betreuung im Fokus.
Was passiert nach einem Schlaganfall?
Akutphase im Krankenhaus:
Die Behandlung und Pflege nach einem Schlaganfall beginnt oft in einem Krankenhaus oder einer spezialisierten Schlaganfallstation. Hier stehen Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten bereit, um eine sofortige medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Frührehabilitation:
Nach der Akutphase kann eine Frührehabilitation in einer Reha-Klinik oder einem Rehabilitationszentrum erfolgen. Hier arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen daran, die Funktionen des Betroffenen bestmöglich wiederherzustellen oder zu verbessern.
Häusliche Pflege:
Viele Betroffene kehren nach der Rehabilitation nach Hause zurück. In der häuslichen Pflege unterstützen Angehörige oder professionelle Pflegekräfte den Betroffenen bei alltäglichen Aufgaben wie Körperpflege, Mahlzeiten, Medikamentengabe und Arztbesuchen.
Tagespflegeeinrichtungen:
Tagespflegeeinrichtungen bieten eine Möglichkeit für Schlaganfallpatienten, tagsüber betreut zu werden, während die Angehörigen ihren Verpflichtungen nachgehen können. Hier werden den Betroffenen soziale Kontakte, therapeutische Angebote und Aktivitäten geboten.
Ambulante Pflegedienste:
Ambulante Pflegedienste können die häusliche Pflege unterstützen und bei Bedarf medizinische Versorgung, Physiotherapie und weitere therapeutische Maßnahmen durchführen.
Pflegeheime:
In schwereren Fällen, in denen die häusliche Pflege nicht ausreicht, kann ein Pflegeheim eine geeignete Option sein. Hier erhalten die Patienten rund um die Uhr Betreuung und Pflege.
Schlaganfall-Wohngemeinschaften
Ein ganz besonderes Konzept
Eine innovative und einzigartige Wohnform für Schlaganfall-Patienten sind Schlaganfall-Wohngemeinschaften (WGs). Dieses Konzept bietet Betroffenen eine gemeinschaftliche Wohnsituation, in der sie sich gegenseitig unterstützen können.
In Hamburg gibt es beispielsweise eine preisgekrönte Schlaganfall-WG, in der neun Patienten zusammenleben. Diese besondere Wohnform ermöglicht es den Bewohnern, ihren Alltag in einer unterstützenden Umgebung zu meistern. Die Bewohner teilen sich nicht nur den Wohnraum, sondern auch die Betreuung und Pflege, wodurch eine intensive und individuelle Versorgung gewährleistet wird.
Aufgrund der hohen Nachfrage plant die betreuende Organisation Haus für morgen, weitere Standorte zu eröffnen. Schlaganfall-WGs bieten eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Pflegeeinrichtungen, indem sie den Patienten ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Lebensqualität ermöglichen.
Feststellung des Pflegegrades
Umfang und Art der Pflege hängen immer individuell von der Situation des jeweiligen Betroffenen ab. Wichtig ist hierbei die Feststellung des Pflegegrades. Diese erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MD) oder durch die MEDICPROOF GmbH, je nachdem ob der Patient gesetzlich oder privat versichert ist. Seit 2017 unterscheidet man in Deutschland zwischen fünf Pflegegraden. Diese bestimmen in der Regel, in welchem Umfang Leistungen aus der Pflegekasse bezogen werden können. Daher ist sehr wichtig, so früh wie möglich den Kontakt aufzunehmen, sich bei der Pflegekasse über die nächsten Schritte zu informieren und den Pflegegrad feststellen zu lassen.
Möglichkeiten der Pflege
Wenn ein Patient nach einem Schlaganfall seinen Alltag nicht mehr allein bewältigen kann und auf Pflege angewiesen ist, so müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Übernehmen Angehörige die Pflege? Kann diese zu Hause stattfinden? Soll professionelles Pflegepersonal engagiert werden? Wie finde ich geeignete Fachkräfte? Wichtig bei all diesen Fragen ist, dass alle, die involviert sind, gemeinsam entscheiden und nur der Weg gewählt wird, der für alle gangbar ist. Natürlich sollte die Person, die den Schlaganfall erlitten hat, im Fokus stehen, aber gerade bei der Pflege durch die Familie müssen alle einverstanden und an Bord sein.
Fällt die Entscheidung zugunsten eines Pflegedienstes, gilt es auch hier vieles zu beachten. In welchem Umfang soll diese Pflege erfolgen? Welche Wünsche und Bedürfnisse müssen bedacht werden? Hinzu kommen Dinge wie Referenzen, persönliche Präferenzen und Vertragsmodalitäten. Wir von Hausengel wissen, wie schwierig dieser Prozess sein kann und unterstützen Sie dabei, die richtige Pflegekraft zu finden.
Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige
Ein Schlaganfall kann auch für pflegende Angehörigen eine physische und emotionale Belastung darstellen. Es ist wichtig, dass sie ebenfalls Hilfe erhalten, um ihre Rolle als Pflegeperson besser bewältigen zu können. Es gibt verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Schulungen, finanzielle Leistungen aus der Pflegekasse oder Selbsthilfegruppen. Auch eine psychologische Beratung kann in Frage kommen.
Sie möchten nähere Informationen zu Leistungen der Pflegekasse?
Quellen
- https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-fakten
- https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/start
- https://gesund.bund.de/schlaganfall
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-302008/schlaganfall-verdoppelt-demenzrisiko/
- https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Demenz-nach-Apoplex-Sekundaerpraevention-260967.html
- https://www.dw.com/de/auf-schlaganfall-folgt-oft-demenz/a-45903150
Häufig gestellte Fragen zu Schlaganfall
Welche Therapie-Möglichkeiten gibt es nach einem Schlaganfall?
Die Therapie nach einem Schlaganfall umfasst mehrere Ansätze.
- Medikamente: Blutverdünner zur Vermeidung weiterer Blutgerinnsel, Blutdrucksenker
- Physiotherapie: Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit und Muskelkraft
- Ergotherapie: Unterstützung bei der Rückkehr zu täglichen Aktivitäten
- Logopädie: Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen
Was ist ein hämorrhagischer Schlaganfall?
Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt und Blut in das umliegende Gehirngewebe austritt. Diese Blutung kann zu einer Schädigung der Gehirnzellen und einer Erhöhung des Hirndrucks führen. Man unterscheidet zwei Haupttypen von hämorrhagischen Schlaganfällen:
Die Intrazerebrale Blutung. Dabei handelt es sich um eine Blutung innerhalb des Gehirngewebes. Dies ist die häufigste Form. Sie tritt oft aufgrund von Bluthochdruck oder Gefäßanomalien wie Aneurysmen oder Arteriovenösen Malformationen (AVMs) auf.
Die Subarachnoidalblutung. Hierbei handelt es sich um eine Blutung in den Raum zwischen Gehirn und der dünnen Gewebeschicht, die es bedeckt (Subarachnoidalraum). Diese Art der Blutung wird häufig durch das Platzen eines Aneurysmas verursacht.
Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind nicht beeinflussbar?
Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren zählen:
- Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
- Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko für Schlaganfälle als Frauen, aber Frauen haben ein höheres Risiko, an den Folgen eines Schlaganfalls zu sterben.
- Familiengeschichte: Ein erhöhtes Risiko besteht, wenn nahe Verwandte einen Schlaganfall hatten.
- Ethnische Zugehörigkeit: Manche ethnische Gruppen, wie z.B. Afroamerikaner, haben ein höheres Schlaganfall-Risiko.
Gibt es Präventionsmaßnahmen gegen einen Schlaganfall?
Ja, es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko eines Schlaganfalls zu senken.
- Gesunde Ernährung: Vermeidung von fettreichen und salzhaltigen Lebensmitteln
- Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche
- Raucherentwöhnung: Verzicht auf Tabakprodukte
- Blutdruckkontrolle: Regelmäßige Überwachung und Behandlung von Bluthochdruck
- Medizinische Vorsorgeuntersuchungen: Regelmäßige Check-ups beim Arzt
Welche Ursachen führen zu einem Schlaganfall?
Zu den häufigsten Ursachen eines Schlaganfalls gehören
- Blutgerinnsel (Thrombose): Blockiert den Blutfluss im Gehirn
- Hirnblutung: Ein geplatztes Blutgefäß führt zu einer Blutung im Gehirn
- Atherosklerose: Verhärtung und Verengung der Arterien durch Fettablagerungen
- Hoher Blutdruck: Erhöht das Risiko für Blutungen und Thrombosen
Was ist ein ischämischer Schlaganfall?
Ein ischämischer Schlaganfall ist die häufigste Art des Schlaganfalls. Er tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel oder eine Verengung blockiert wird. Diese Blockade führt zu einer Unterbrechung der Blutversorgung und verhindert, dass Sauerstoff und Nährstoffe zu den Gehirnzellen gelangen. Dadurch beginnen die betroffenen Gehirnzellen abzusterben.
Welche Möglichkeiten zur Rehabilitation und Therapie nach einem Schlaganfall gibt es in Deutschland?
In Deutschland erfolgt die Rehabilitation und Therapie nach einem Schlaganfall in mehreren Phasen, um die bestmögliche Genesung der Patienten zu gewährleisten. Die Therapie-Ziele sind die Wiederherstellung von körperlichen Funktionen, die Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung der Unabhängigkeit im Alltag.
Akutphase: Unmittelbar nach dem Schlaganfall erfolgt die Behandlung in einer spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit). Hier werden akute medizinische Maßnahmen ergriffen, um den Schaden zu minimieren und Komplikationen zu verhindern.
Frührehabilitation: Beginnt in der Akutklinik oder in einer neurologischen Rehabilitationsklinik. Diese Phase umfasst intensive Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, um verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen.
Anschlussheilbehandlung (AHB): Eine weiterführende Rehabilitation, die in spezialisierten Rehabilitationskliniken durchgeführt wird. Hier wird ein umfassendes, individuelles Therapieprogramm erstellt, das auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.
Ambulante Rehabilitation: Nach der stationären Rehabilitationsphase können die Patienten weiterhin ambulante Therapien in Rehabilitationszentren oder Praxen erhalten, um ihre Fortschritte zu unterstützen und zu festigen.
Die deutsche Gesundheitsversorgung bietet umfassende Möglichkeiten zur Rehabilitation, die durch gesetzliche und private Krankenkassen abgedeckt sind. Diese strukturierten und gut koordinierten Maßnahmen tragen maßgeblich zur Genesung und zur Wiedereingliederung der Patienten in ihr soziales und berufliches Leben bei.
Was ist ein Stroke?
Stroke ist der englische Begriff für Schlaganfall. Ein Stroke tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann entweder durch eine Blockade in einem Blutgefäß (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Beide Arten führen zu einer Schädigung des Gehirngewebes.
Wie wird ein Schlaganfall diagnostiziert?
Ein Schlaganfall wird durch verschiedene diagnostische Verfahren festgestellt:
- Bildgebung des Gehirns mittels CT-Scan oder MRT zur Identifizierung von Blutungen oder Blockaden
- Blut-Tests zur Überprüfung von Gerinnungsfaktoren und anderen Indikatoren
- Neurologische Untersuchungen mittels Tests zur Bewertung von Reflexen, Bewegungen und kognitiven Fähigkeiten
Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?
Typische Symptome eines Schlaganfalls können plötzlich auftreten und umfassen:
- Akute Schwäche oder Taubheit, besonders auf einer Körperseite
- Probleme beim Sprechen oder Verstehen
- Sehstörungen auf einem oder beiden Augen
- Starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache, die auf eine Hirnblutung hinweisen können
- Verlust der Koordination oder des Gleichgewichts
- Plötzliche Verwirrtheit
- Gangstörungen
- Schwindel
Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind beeinflussbar?
Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren zählen:
- Bluthochdruck (Hypertonie): Der größte Risikofaktor für Schlaganfälle. Hoher Blutdruck kann die Blutgefäße im Gehirn schädigen und das Risiko für ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle erhöhen.
- Rauchen: Erhöht das Risiko für Atherosklerose und Blutgerinnsel-Bildung.
- Diabetes: Erhöht das Risiko für Gefäßschäden und Schlaganfälle.
- Hoher Cholesterinspiegel: Kann zu Atherosklerose führen, die die Blutgefäße verengt und das Schlaganfallrisiko erhöht.
- Übergewicht und Adipositas: Erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte.
- Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an gesättigten Fetten, Transfetten, Salz und Zucker erhöht das Schlaganfallrisiko.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, Bluthochdruck, Cholesterin und Übergewicht zu kontrollieren.
- Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann Bluthochdruck verursachen und das Schlaganfallrisiko erhöhen.