Muskeldystrophie
Symptome, Ursachen, Behandlung
Muskeldystrophie ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von genetischen Erkrankungen, die durch fortschreitenden Muskelschwund gekennzeichnet sind. Diese Krankheiten führen zu einer allmählichen Verschlechterung der Muskelkraft und -funktion. Muskeldystrophien können Menschen jeden Alters betreffen. Sie sind nach aktuellem Forschungsstand nicht heilbar und können aufgrund eigener spezifischer Symptome unterschiedliche Verläufe haben. Daher ist es essenziell, dass medizinische Beratung und Behandlung stets individuell ausgerichtet sind.
Kurz erklärt:
Das Dystrophin-Gen und seine Funktion
Beim Dystrophin-Gen handelt es sich um eines der größten menschlichen Gene.
Es ist für die Produktion des Dystrophin-Proteins verantwortlich, das in der Muskelfasermembran von Wirbeltieren vorkommt und eine wichtige Rolle in der Funktion und Struktur der Muskelzellen spielt. Es dient quasi als Bindeglied zwischen den kontraktilen Elementen und dem Membransystem und ist somit für die Muskelkontraktion essenziell.
Wenn dieses Protein aufgrund genetischer Defekte fehlt oder nicht richtig funktioniert, kann dies zu Muskelschwäche und -abbau führen.
In den meisten Fällen können Muskeldystrophien auf Defekte des sog. Dystrophin-Gens zurückgeführt werden. Aus diesem Grund fasst man sie auch unter der Bezeichnung Dystrophinopathien zusammen.
Muskeldystrophie: Eine Einordnung
Die Erkrankung entsteht aufgrund von Gendefekten, die bereits bei Geburt vorliegen und für den Muskelstoffwechsel notwendige Proteine beeinflussen. Menschen mit Muskeldystrophie haben also abnormale Gene geerbt, die die Entwicklung und Funktion ihrer Muskeln steuern. Dies kann dazu führen, dass die Muskeln verkümmern.
Die Muskelschwäche äußert sich in einer fortschreitenden Reduzierung der Muskelkraft sowie in Muskelschwund. Das bedeutet, dass die Fähigkeit der Muskeln, sich zu kontrahieren und Bewegungen zu ermöglichen, im Laufe der Zeit abnimmt. Da die Muskeln schwächer werden, können die Betroffenen Schwierigkeiten haben, körperliche Aktivitäten auszuführen, die sie zuvor ohne Probleme bewältigen konnten.
Dieser Prozess ist in der Regel langsam und schreitet über einen längeren Zeitraum hinweg fort. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Fortschritts können jedoch von Person zu Person und je nach Art der Muskeldystrophie stark variieren. Einige Menschen können möglicherweise jahrelang eine relativ normale Muskelkraft aufrechterhalten, während andere möglicherweise einen schnelleren Verlust der Muskelkraft erleben. Es gibt also verschiedene Formen von Muskeldystrophie, die sich in ihrer Symptomatik, ihrer Schwere und ihrem Verlauf unterscheiden können. Daher ist es wichtig, dass Menschen mit Muskeldystrophie eine passende medizinische Betreuung und Unterstützung erhalten, um die Symptome zielgenau zu managen und ihre Lebensqualität zu erhalten.
Ursachen für Muskeldystrophien
Muskeldystrophien werden hauptsächlich durch Mutationen in bestimmten Genen verursacht, die für die Produktion von Proteinen verantwortlich sind, die wiederum für eine gesunde Muskelfunktion sorgen. Diese Genmutationen können von einem oder beiden Elternteilen vererbt werden oder spontan bei Personen auftreten, in deren Familie die Krankheit nicht vorkommt. Das betroffene Gen bestimmt dabei die Art der Muskeldystrophie, die eine Person haben kann, den Schweregrad und das Fortschreiten der Krankheit. In einigen Fällen können auch bestimmte Umweltfaktoren oder andere medizinische Bedingungen zur Entstehung der Krankheit beitragen.
Während die Rolle von Umwelteinflüssen und Lebensstilfaktoren in der Entstehung von Muskeldystrophien noch untersucht wird ist zu beachten, dass diese Faktoren derzeit nicht als primäre Ursachen der Krankheit angesehen werden. Ihre mögliche Wirkung könnte eher auf deren Verlauf oder deren Schwere beschränkt sein, aber diese Annahmen sind noch nicht abschließend durch Forschungsergebnisse bestätigt. Die wissenschaftliche Gemeinschaft fokussiert sich daher weiterhin auf die Untersuchung genetischer Aspekte, um ein vollständigeres Bild der Krankheitsursachen zu erhalten.
Symptome und Diagnose
Die Merkmale einer Muskeldystrophie können je nach Art der Erkrankung variieren und bereits im frühen Kindesalter oder später im Erwachsenenalter auftreten. Typische Anzeichen einer Muskeldystrophie sind eine fortschreitende Muskelschwäche, Muskelsteifheit und Muskelschwund. Schwierigkeiten beim Gehen oder Laufen, häufige Stürze, Schwierigkeiten beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position und verzögerte motorische Fähigkeiten. Diese Symptome betreffen überwiegend bestimmte Körperregionen und treten meist symmetrisch auf. Je nach Art der Muskeldystrophie können auch andere Körperfunktionen beeinträchtigt werden, zum Beispiel die Atmung, die Wirbelsäule und das Herz.
Um Muskeldystrophien sicher zu diagnostizieren, werden verschiedene Verfahren angewendet. Ein erster Hinweis kann die Bestimmung der Kreatinkinase (CK) im Blutserum liefern. Bei einer Degeneration der Skelettmuskelfasern steigt die Serumkonzentration von CK an. Daher ist die Kreatinkinase bei den meisten Muskeldystrophien leicht bis deutlich erhöht. Weitere Untersuchungsmethoden können genetische Tests, Muskelbiopsien und elektromyographische Tests sein.
An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass die Symptomatik und der Verlauf der Erkrankung von Person zu Person stark variieren können. Daher sind eine individuelle medizinische Beratung und Behandlung der betroffenen Patienten besonders wichtig.
Formen von Muskeldystrophie
Es gibt mehr als 30 verschiedene Formen von Muskeldystrophie, die sich hinsichtlich der Art des Erbgangs, des Erkrankungsalters und des Verlaufs unterscheiden. Einige der bekanntesten schauen wir uns nachfolgend etwas genauer an: Die Muskeldystrophie Typ Duchenne, die Muskeldystrophie Typ Becker-Kiener und die Muskeldystrophie Typ Emery-Dreifuss. Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der Vielzahl von Formen jede Muskeldystrophie einzigartig ist und sich in Symptomen, Verlauf und Behandlungsempfehlungen unterscheiden kann.
Muskeldystrophie Typ Duchenne
Die Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist die häufigste und schwerste Form der Muskeldystrophie und betrifft vor allem Jungen. Die Symptome treten in der Regel in der frühen Kindheit im Alter von 3 bis 5 Jahren auf. DMD wird durch eine Mutation des Dystrophin-Gens verursacht, das für die Produktion des Proteins Dystrophin verantwortlich ist. Wie wir bereits beschrieben haben, schützt dieses Protein die Muskelfasern vor Schäden.
Das Fehlen oder der Mangel dieses Proteins bei Menschen mit DMD führt zu fortschreitender Muskelschwäche und Degeneration. Die Symptome beginnen typischerweise mit Schwierigkeiten beim Gehen und Laufen, häufigen Stürzen und Schwierigkeiten beim Aufstehen aus einer liegenden oder sitzenden Position. Mit dem Fortschreiten der Krankheit werden die Muskeln im ganzen Körper schwach, einschließlich derjenigen, die an der Atmung und der Herzfunktion beteiligt sind.
Die eindeutige Feststellung der Duchenne-Muskeldystrophie umfasst im Allgemeinen eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Gentests. Der Arzt erkundigt sich nach Symptomen wie Muskelschwäche, verzögerten motorischen Fähigkeiten und einer familiären Vorbelastung mit dieser Krankheit. Er kann auch eine körperliche Untersuchung durchführen, um Muskelkraft und Koordination zu beurteilen.
Gentests werden in der Regel eingesetzt, um den Befund der Duchenne-Muskeldystrophie zu bestätigen. Dabei wird eine Blut- oder Speichelprobe analysiert, um entsprechende Genmutationen festzustellen. Wenn eine Mutation gefunden wird, bestätigt dies die Diagnose DMD.
Ein frühzeitiger Befund ist bei der Duchenne-Muskeldystrophie wichtig, da sie ein schnelles Eingreifen und die Umsetzung von Behandlungsstrategien ermöglicht. Diese konzentrieren sich auf die Behandlung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität.
Therapie-Optionen von DMD:
Für die Erhaltung der Kraft und Beweglichkeit der Muskeln bei Menschen mit Duchenne-Muskeldystrophie spielt die physikalische Therapie eine entscheidende Rolle. Sie umfasst Übungen und Dehnungen, die auf bestimmte Muskelgruppen abzielen, um das Fortschreiten der Muskelschwäche zu verlangsamen.
Treten mit dem Fortschreiten der Krankheit Atembeschwerden auf, kann der Einsatz von Geräten wie einer Hustenunterstützungsmaschine oder einer BiPAP-Maschine zur Unterstützung der Atmung sinnvoll sein (BiPAP= biphasischer positiver Atemwegsdruck).
Medikamente wie Kortikosteroide werden oft verschrieben, um das Fortschreiten der Muskelschwäche bei Menschen mit Duchenne-Muskeldystrophie zu verlangsamen. Diese Medikamente können zur Verbesserung der Muskelkraft und -funktion beitragen.
Für manche Menschen mit Duchenne-Muskeldystrophie kann auch eine Operation in Frage kommen. Dazu gehören Verfahren wie Sehnenentlastungen oder Wirbelsäulenfusionen zur Verbesserung der Beweglichkeit.
Muskeldystrophie Typ Becker-Kiener
Die Becker-Muskeldystrophie (BMD) ist im Vergleich zur Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) eine weniger schwere Form der Muskeldystrophie. Sie wird ebenfalls durch Mutationen im Dystrophin-Gen verursacht, aber die Mutationen in der BMD ermöglichen noch eine gewisse Produktion des erforderlichen Proteins, die jedoch in der Regel unzureichend oder abnormal ist.
BMD betrifft in der Regel Jungen und beginnt später als DMD, wobei die Symptome oft erst in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auftreten. Der Schweregrad und der Verlauf von BMD können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen leiden unter einer leichten Muskelschwäche und haben eine relativ normale Lebenserwartung, während andere eine stärkere Muskelschwäche haben und Komplikationen wie Herzprobleme oder Atembeschwerden entwickeln können.
Die Diagnose der Becker-Muskeldystrophie erfolgt ähnlich wie die der Duchenne-Muskeldystrophie. Sie umfasst eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Gentest, Erfragung von Symptomen wie Muskelschwäche sowie familiärer Vorbelastung mit dieser Krankheit. Gentests bestätigen den Befund durch den Nachweis von Mutationen des Dystr.-Gens.
Therapie-Optionen von BMD:
Die Therapie-Möglichkeiten für Becker-Muskeldystrophie konzentrieren sich auf die Behandlung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und die Beweglichkeit zu erhalten. Zur Behandlung von Atembeschwerden kann eine Atemtherapie empfohlen werden. Medikamente wie Kortikosteroide können verschrieben werden, um das Fortschreiten der Muskelschwäche zu verlangsamen. Auch chirurgische Eingriffe wie Sehnenentfernungen oder Wirbelsäulenversteifungen können eine Option sein, um die Beweglichkeit zu verbessern.
Die Becker-Muskeldystrophie ist im Allgemeinen weniger schwerwiegend als die Duchenne-Muskeldystrophie, sie erfordert jedoch eine kontinuierliche Behandlung, um die Muskelkraft und die allgemeine Mobilität zu erhalten. Eine frühzeitige und sichere Krankheitserkennung ist wichtig, damit eine Intervention zeitnah eingeleitet und geeignete Behandlungsstrategien umgesetzt werden können.
Muskeldystrophie Typ Emery-Dreifuss
die hauptsächlich die Muskeln der Arme, Beine und des Herzens betrifft. Sie wird ebenfalls durch Mutationen in bestimmten Genen verursacht, die für die Protein-Produktion zur Aufrechterhaltung Die Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie (EDMD) ist eine seltene Form der Muskeldystrophie, der Muskelfunktion und -struktur verantwortlich sind.
Die Symptome der EDMD treten typischerweise im Kindes- oder Jugendalter auf und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Zu den charakteristischen Merkmalen dieser Erkrankung gehören Muskelschwäche und Muskelschwund, Gelenkkontrakturen (Steifheit) und Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen. Bei einigen Menschen mit EDMD können auch Skelettanomalien wie Skoliose oder Fußdeformitäten auftreten.
Die Diagnose der Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie umfasst eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, genetischen Tests und Elektromyographie (EMG) zur Beurteilung der Muskeln.
Therapie-Optionen von EDMD:
Bei der Behandlung der Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie kann regelmäßige Physiotherapie helfen, die allgemeine Beweglichkeit und Flexibilität zu erhalten und Muskelschwächen entgegenzuwirken. Orthopädische Hilfsmittel wie z. B. Gehhilfen, Rollstühle oder Stützschienen können die physischen Beeinträchtigungen abzufedern helfen und die Eigenständigkeit der Betroffenen fördern. EDMD geht oft mit Herzproblemen einher, die im Normalfall mit Medikamenten behandelt werden können, bisweilen aber auch den Einsatz von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren zur Implantation erforderlich machen. In einigen Fällen können chirurgische Eingriffe wie Sehnenentfernungen oder Gelenkersatz notwendig sein, um die Beweglichkeit zu verbessern. Beispiele hierfür sind etwa Achillessehnen-Kontrakturen und Skoliose. Die genauen Therapien und konkreten Behandlungsmöglichkeiten hängen auch hier von der individuellen Situation und dem Zustand des Patienten ab.
Stand der Forschung
Obwohl es derzeit keine Heilung für Muskeldystrophie gibt, konzentrieren sich die Forschungsbemühungen darauf, die Krankheit besser zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Zu den aktuellen Forschungsansätzen auf diesem Gebiet zählen die Folgenden:
Gentherapie/-bearbeitung
Die Gentherapie ist ein vielversprechender Forschungsbereich für die Behandlung genetisch bedingter Erkrankungen wie Muskeldystrophien. Forscher untersuchen verschiedene Ansätze, um funktionsfähige Kopien des Dystrophin-Gens in die Muskelzellen einzubringen, was die normale Proteinproduktion wiederherstellen und die Muskelfunktion verbessern könnte. CRISPR/Cas9 z. B. ist eine Gen-Editing-Technologie, die sich als vielversprechend bei der Korrektur von Genmutationen erwiesen hat, indem das mutierte Dystr.-Gen direkt in den Muskelzellen verändern wird, was in der Folge zur Produktion von normalem Dystr.-Protein führen könnte.
Exon-Skipping
Exon-Skipping ist ein weiterer Weg, der bei der Entwicklung von Behandlungen für Muskeldystrophien erforscht wird. Bei dieser Technik werden bestimmte Abschnitte (Exons) des mutierten Dystr.-Gens gezielt angesteuert, um sie bei der Proteinproduktion zu überspringen. Auf diese Weise kann ein kürzeres – aber immer noch funktionsfähiges – Dystr.-Protein hergestellt werden, das zur Verbesserung der Muskelfunktionen bei Patienten mit Muskeldystrophie beitragen könnte.
Stammzelltherapie
Die Stammzelltherapie hat das Potenzial, Muskeldystrophien zu behandeln, indem geschädigte Muskelzellen durch gesunde ersetzt werden. Forscher untersuchen dazu verschiedene Arten von Stammzellen wie induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) und mesenchymale Stammzellen.
Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Muskeldystrophie
- https://hirnstiftung.org/alle-erkrankungen/muskeldystrophien
- https://flexikon.doccheck.com/de/Muskeldystrophie
- https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-kindern/muskeldystrophien-und-verwandte-erkrankungen/muskeldystrophie
- https://www.onmeda.de/krankheiten/muskeldystrophie-id200797
- http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Friedrich-Baur-Institut/de/krankheitsbilder/muskeldystrophien/index.html
- https://www.muskelgesellschaft.ch/diagnosen/muskeldystrophie
Häufig gestellte Fragen zu Muskeldystrophien
Was sind Muskeldystrophien?
Muskeldystrophien stehen als Überbegriff für eine Gruppe von genetisch bedingten Erkrankungen, die durch fortschreitenden Verlust von Muskelmasse und Muskelschwäche gekennzeichnet sind.
Wie werden Muskeldystrophien diagnostiziert?
Der Krankheitsbefund wird durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Familiengeschichte, genetischen Tests und Muskelbiopsie ermittelt. Spezialisierte Tests wie Elektromyographie (EMG) und Kreatinkinase-Bluttests können ebenfalls zur Bestätigung des Untersuchungsergebnisses herangezogen werden.
Was sind chromosomale Ursachen von Muskeldystrophien?
Muskeldystrophien sind eine Gruppe genetischer Erkrankungen, die durch Mutationen in bestimmten Genen verursacht werden. Viele dieser Mutationen betreffen die Chromosomen, die die genetische Information in unseren Zellen enthalten. Chromosomal bedingte Ursachen von Muskeldystrophien können Mutationen auf einem spezifischen Chromosom sein oder auf chromosomale Vererbungsmuster zurückzuführen sein.
Wie äußern sich Muskeldystrophien?
Muskeldystrophien äußern sich am häufigsten in fortschreitender Muskelschwäche, Muskelschwund und Muskelsteifheit. Diese entwickeln sich in der Regel schrittweise und verschlechtern sich mit der Zeit.
Was bedeutet rezessiv bei Muskeldystrophien?
Rezessiv bedeutet, dass beide Kopien eines bestimmten Gens (eine von jedem Elternteil) mutiert sein müssen, damit eine Person die Krankheit entwickelt. Bei Muskeldystrophien gibt es verschiedene Formen der rezessiven Vererbung. Man unterscheidet autosomal-rezessive von X-chromosomal rezessiven Muskeldystrophien. Erstere treten auf, wenn beide Kopien eines Gens auf einem der nicht-geschlechtsbestimmenden Chromosomen (Autosomen) mutiert sind. Das bedeutet, dass beide Elternteile Träger des mutierten Gens sein müssen, damit die Krankheit bei ihren Nachkommen auftritt. Letztere treten auf, wenn das mutierte Gen auf dem X-Chromosom liegt, weshalb Männer häufiger betroffen sind, da sie nur ein X-Chromosom haben. Frauen können Trägerinnen sein, ohne selbst Symptome zu zeigen.
Was sind die Ursachen von Muskeldystrophien?
Muskeldystrophien werden hauptsächlich durch Mutationen in Genen verursacht, die für die Produktion wichtiger Muskelproteine verantwortlich sind. Diese genetischen Veränderungen können vererbt werden – sowohl von einem als auch von beiden Elternteilen –, oder sie können spontan entstehen, selbst wenn keine familiäre Vorgeschichte der Krankheit vorliegt.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Muskeldystrophien?
Derzeit gibt es keine Heilung für Muskeldystrophien, aber es gibt Behandlungen, die darauf abzielen, die Merkmale zu managen und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören Physiotherapie, medikamentöse Therapien, orthopädische Hilfsmittel und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe. Außerdem werden neue Behandlungsansätze in klinischen Studien erforscht, wie z. B. Gentherapien und Medikamente, die die Muskelstärke verbessern sollen.