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Multiple Sklerose

Informationen zu Symptomen, Folgen und Pflegemöglichkeiten

Pflegebedürftigkeit kann auf vielfältige Weise eintreten, sei es durch Unfälle, Krankheiten oder Behinderungen. Manchmal passiert es plötzlich, manchmal ist es ein schleichender Prozess, doch das Thema Pflege kann tatsächlich jeden, egal welchen Alters, betreffen. Daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Dies umfasst nicht nur die Überlegung, welche Wünsche und Bedürfnisse im Fall der Pflegebedürftigkeit bestehen, sondern auch die Erwägung, ob in der eigenen Familie möglicherweise bald Unterstützung im Alltag erforderlich sein könnte.

Unsere Informationsreihe Krankheitsbilder in der Pflege bei Hausengel hat zum Ziel, verschiedene Erkrankungen vorzustellen, die häufig mit einem Pflegebedarf einhergehen. Eine dieser Erkrankungen ist die Multiple Sklerose (MS). In Deutschland sind rund 250.000 Menschen betroffen. Hausengel möchte Sie über dieses Krankheitsbild umfassend informieren und Ihnen aufzeigen, welche Formen der Pflege bei Multipler Sklerose in Betracht kommen können. Aber bitte bedenken Sie, dass diese Informationen ausschließlich der Aufklärung dienen und keinesfalls den Besuch bei einem Arzt oder eine ärztliche Diagnose ersetzen können.

Wie erkennt man Multiple Sklerose? Ursachen, Anzeichen und Symptome

Wie erkennt man Multiple Sklerose? Ursachen, Anzeichen und Symptome

Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine nicht ansteckende Autoimmunerkrankung, bei der Entzündungen das Zentralnervensystem angreifen und die chronisch ist. Sie betrifft in der Regel das Gehirn und das Rückenmark. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde MS als neurodegenerative Erkrankung erkannt und diagnostiziert. Vorher wurde teilweise angenommen, dass es sich um eine psychische Erkrankung handele.

Im Gegensatz zu anderen Krankheiten wie beispielsweise Parkinson, tritt MS nicht erst im höheren Alter auf. Meist wird sie in einem Lebensalter zwischen 20 und 40 Jahren diagnostiziert. Wie bei vielen anderen Erkrankungen gilt aber: Je früher die Symptomatik erkannt wird und eine Diagnose erfolgt, desto besser kann der Patient medikamentös eingestellt und eine Therapie eingeleitet werden. Daher möchten wir Ihnen gerne zunächst die Anzeichen erläutern, die auf Multiple Sklerose hindeuten können:

Müdigkeit und Konzentrationsstörungen

Überwältigende Müdigkeit, egal wie viel Schlaf die Person bekommt, ist ein sehr häufiges Symptom von MS. Diese kann sehr belastend sein und den Alltag des Betroffenen erheblich stören. Damit einher gehen oft Konzentrationsprobleme, etwa bei Denkgeschwindigkeit, Konzentration und Gedächtnisleistung. Beide Anzeichen können aber auch unabhängig voneinander auftreten.

Sehstörungen

Bei manchen Menschen wirkt sich die Multiple Sklerose auf das Sehvermögen aus. So kann es zu verschwommenem Sehen oder Doppelbildern kommen, auch der Sehverlust auf einem Auge ist möglich. Oft klagen Betroffene über Schmerzen bei der Bewegung der Augen.

Muskelschwäche und Spastizität

Da bei MS auch die Muskeln betroffen sind, gehören Muskelsteifheit und Muskelschwäche ebenfalls zu den Symptomen. MS-Patienten haben dann beispielsweise Schwierigkeiten mit Bewegungen wie Greife oder Festhalten. Auch das Treppensteigen kann zur Herausforderung werden. Auch Spastizität kann auftreten und zeigt sich in der Regel durch schmerzhafte Krämpfe.

Sensibilitätsstörungen

Wer an Multipler Sklerose erkrankt, leidet manchmal auch unter Taubheitsgefühlen oder Kribbeln, das verstärkt in den Extremitäten auftritt. Manche Patienten beschreiben das Gefühl, als würden Ameisen über die Haut laufen.

Koordinationsprobleme

Nicht selten ist bei neurologischen Erkrankungen die Koordination betroffen und MS bildet da keine Ausnahme. Schwindel, Gleichgewichtsprobleme und unsicherer Gang sind häufig auftretende Zeichen der Krankheit.

Ausscheidungsprobleme und sexuelle Dysfunktion

Manche Patienten klagen über Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang und auch eine sexuelle Dysfunktion gehört zu den beobachteten Symptomen einer MS.

Depression und Angstzustände

Wie so oft bei schwerwiegenden Erkrankungen leidet nicht nur der Körper unter der Belastung, sondern auch der Geist. Die Diagnose macht vielen Menschen Angst und kann Depressionen und Stimmungsschwankungen auslösen.

Eine pflegebedürftige Person hat Depressionen und benötigt eine Therapie

Sinkt die Lebenserwartung bei Multipler Sklerose?

Multiple Sklerose ist keine tödlich verlaufende Krankheit, kann jedoch die Lebenserwartung senken, wenn keine adäquate Therapie oder Pflege erfolgt. Bisher können lediglich die Symptome behandelt werden, nicht die Ursachen. Das bedeutet, Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Doch auch, wenn die Krankheit nicht kuriert werden kann, ist es dennoch möglich, den Verlauf zu verlangsamen und Schübe zu verhindern, sodass manche Patienten viele Jahre nahezu beschwerdefrei leben können. In der Neurologie wird zudem weiter nach einem Heilmittel geforscht.

Eine Pflegerin legt die Arme auf eine pflegebedürftige Person die auf einem Rollstuhl sitzt
Was ist Multiple Sklerose?

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem, das normalerweise Krankheitserreger bekämpft, gesundes Nervengewebe angreift. Durch die entzündliche Schädigung der Nerven kommt es zum Kontrollverlust über bestimmte Funktionen, was wiederum zu den oben genannten Symptomen führen kann.

Die Auswirkungen von multipler Sklerose variieren aber von Mensch zu Mensch stark. Es gibt mildere und stärkere Verläufe. Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, was bedeutet, dass sie oft ein Leben lang besteht. Es gibt jedoch Behandlungen, die helfen können, die Symptome zu kontrollieren, Schübe zu reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Menschen mit MS benötigen normalerweise eine langfristige Behandlung und Betreuung durch Ärzte und andere Fachkräfte, um ihre Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern.

Welche Formen von Multipler Sklerose gibt es?

Welche Formen von Multipler Sklerose gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Multipler Sklerose, die sich durch ihren Krankheitsverlauf und ihre Symptome unterscheiden. Die wichtigsten Formen von MS sind:

  • Schubförmig remittierende MS (RRMS)
    Dies ist die häufigste Form von MS. Bei RRMS treten Schübe oder Schübe von Symptomen auf, gefolgt von Zeiten, in denen die Symptome sich verbessern oder ganz verschwinden. Diese Zwischenzeiträume werden Remission genannt, die Intervalle betragen meist mindestens 30 Tage. Diese Form von MS kann im Laufe der Zeit in eine sekundär progrediente MS übergehen.
     
  • Sekundär progrediente MS (SPMS)
    Bei SPMS beginnt die Krankheit oft als RRMS. Im Laufe der Zeit verschlimmern sich die Symptome jedoch, auch unabhängig von den Schüben. Wichtig ist zu wissen, dass nicht jeder Mensch mit RRMS auch zwangsläufig SPMS entwickelt.
     
  • Primär progrediente MS (PPMS)
    Bei PPMS verschlechtern sich die Symptome von Beginn der Erkrankung an kontinuierlich, ohne Schübe oder Remissionen. Dies ist eine seltene Form von MS und betrifft etwa 10 % bis 15 % der Menschen mit MS.
     
  • Progressive rezidivierende MS (PRMS)
    Dies ist eine seltene Form von MS, bei der die Symptome von Anfang an fortschreiten, ohne dass es zu Schüben oder Remissionen kommt. Es ist wichtig, PRMS von PPMS zu unterscheiden, da die Behandlungsansätze unterschiedlich sein können.
Warum erkrankt man an Multiple Sklerose?

Warum erkrankt man an Multiple Sklerose?

Die genaue Ursache von Multipler Sklerose ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, bei der wahrscheinlich mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Forscher glauben, dass MS auf einer Kombination von genetischen, Umwelt- und immunologischen Faktoren beruht.

Für Menschen, deren enge Verwandte (z. B. Geschwister oder Eltern) MS haben, besteht beispielsweise ein leicht erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Es ist nicht genau klar, was die fehlerhafte Verarbeitung von Informationen im Immunsystem auslöst, aber es gibt einige Hinweise darauf, dass auch Umweltfaktoren wie Infektionen, Vitamin-D-Mangel, Rauchen und bestimmte Umweltgifte das Risiko für MS erhöhen könnten. Auch scheinen Menschen in nördlichen Breitengraden öfter davon betroffen zu sein. Hierbei spielen möglicherweise Sonneneinstrahlung und Ernährung eine Rolle.

Eine Ärtztin betrachtet Röntgenbilder eines Gehirns
Was tun beim Verdacht auf Multiple Sklerose?

Was tun beim Verdacht auf Multiple Sklerose?

Die Diagnose von MS erfordert meist eine umfassende neurologische Untersuchung, einschließlich MRT (Magnetresonanztomographie), um Gewebeschädigungen oder Entzündungen im zentralen Nervensystem nachzuweisen. Die Diagnose kann aufgrund der unterschiedlichen Symptome und des schubförmigen Verlaufs von MS manchmal schwierig und langwierig sein.

Die genaue Diagnose der MS-Form erfolgt oft erst im Verlauf der Krankheit, basierend auf den Symptomen und dem Verlauf der Erkrankung. Es ist wichtig, mit einem Neurologen zusammenzuarbeiten, um die beste Behandlungsstrategie für deine spezielle Form von MS zu entwickeln. Diese kann Medikamente, Physiotherapie und andere Therapieansätze beinhalten.

Multiple Sklerose: Verlauf der Erkrankung

Multiple Sklerose: Verlauf der Erkrankung

Multiple Sklerose ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern kann, aber nicht tödlich ist. Auch die Lebenserwartung muss, wie bereits erwähnt, nicht zwangsläufig sinken. Durch die verschiedenen Formen lässt sich kein standardmäßiger Verlauf bestimmen, aber es gibt Stadien, die so oder in ähnlicher Form häufig auftreten.

Ein pflegebedürftiger Mann und seine Frau sitzen auf dem Sofa zu Hause und machen sich Sorgen über den Verlauf einer Multiplen Sklerose

Entzündung

Im ersten Stadium der Multiplen Sklerose treten in der Regel die Entzündungen auf. Das Immunsystem sendet weiße Blutkörperchen aus, um das Nervengewebe anzugreifen. Dies kann Schäden an den Nerven verursachen.

Demyelinisierung

Die Nerven im Körper sind von einer schützenden Schicht namens Myelin umgeben. Diese Schicht hilft, Nervensignale effizient zu übertragen. Bei MS wird das Myelin beschädigt oder zerstört, was zu Problemen bei der Signalübertragung führt und die oben genannten Anzeichen auslöst.

Narbenbildung

Wenn das Myelin wiederholt beschädigt wird, können Narben (auch Läsionen oder Plaques genannt) auf den Nerven auftreten. Diese Narben können die normale Funktion der Nerven weiter beeinträchtigen.

Pflege bei Multipler Sklerose: Möglichkeiten und Unterstützung

Pflege bei Multipler Sklerose: Möglichkeiten und Unterstützung

Wer die Diagnose Multiple Sklerose erhält, sollte zeitnah Kontakt zu seiner Pflegeversicherung aufnehmen. Die ist in der Regel der Krankenkasse angegliedert. Im Folgenden wir der Pflegegrad bestimmt, der darüber entscheidet, wie hoch Leistungen und Gelder aus der Pflegekasse ausfallen. In Deutschland gibt es fünf Pflegegrade, je höher der Grad, desto höher die Leistungen.

Multiple Sklerose: Leistungen aus der Pflegekasse

Bei gesetzlich Versicherten übernimmt der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MD) die Feststellung, bei privat Versicherten die MEDICPROOF GmbH. Ist die Beurteilung erfolgt, dann kann entschieden werden, welche Leistungen beantragt werden sollen. Je nach Stadium der Erkrankung und häuslicher Situation kommen dabei unterschiedliche in Frage. Grundsätzlich gilt aber, dass nicht jeder, der an MS erkrankt, auch zwangsläufig auf Pflege angewiesen ist. Viele Menschen können auch nach Jahren mit der Erkrankung ihren Alltag noch völlig selbstständig bewältigen. Dennoch möchten wir Ihnen die möglichen Leistungen aufzeigen.

  • Pflegegeld: Pflegebedürftige, die zu Hause von Angehörigen oder Freunden gepflegt werden, können Pflegegeld erhalten. Die Höhe des Pflegegeldes variiert je nach Pflegegrad und ist dazu gedacht, die Pflegepersonen für ihre Pflegeleistungen zu unterstützen.
  • Pflegesachleistungen: Diese Leistungen ermöglichen es, professionelle Pflegekräfte für die häusliche Pflege zu engagieren. Die Kosten für qualifizierte Pflegedienste werden ganz oder teilweise von der Pflegeversicherung übernommen.
  • Tages- und Nachtpflege: Falls eine ständige Betreuung zu Hause nicht möglich ist, kann Tages- oder Nachtpflege in speziellen Einrichtungen in Anspruch genommen werden. Die Kosten werden bis zu bestimmten Höchstbeträgen von der Pflegeversicherung übernommen.
  • Kurzzeit- und Verhinderungspflege: Wenn die Pflegeperson vorübergehend ausfällt (z. B. durch Urlaub oder Krankheit) oder der Pflegebedürftige vorübergehend intensivere Pflege benötigt, kann Kurzzeit- oder Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden.
  • Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: Menschen mit MS können oft von Anpassungen im häuslichen Umfeld profitieren, um ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Hierzu gehören beispielsweise der barrierefreie Umbau von Wohnungen und der Einbau von Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Treppenliften und Haltegriffen.
  • Pflegehilfsmittel: Die Pflegeversicherung kann die Kosten für spezielle Hilfsmittel und technische Unterstützung übernehmen, die im Alltag helfen, wie z. B. Rollstühle, Geh- oder Kommunikationshilfen.
  • Beratung und Unterstützung: Die Pflegekassen bieten Beratungsdienste und Pflegestützpunkte an, die Informationen und Unterstützung bei Fragen zur Pflege und zu Pflegeleistungen bieten.
  • Pflegekurse: Wenn der Patient durch Angehörige zu Hause gepflegt wird, haben diese die Möglichkeit, entsprechende Kurse zu besuchen.
Multiple Sklerose: Pflege zu Hause

Multiple Sklerose: Pflege zu Hause

Multiple Sklerose ist eine Krankheit, die die Betroffenen einschränken kann – aber das bedeutet nicht, dass jeder automatisch zum Pflegefall führt. Mittlerweile gibt es Therapiemöglichkeiten, um beispielsweise die Abstände zwischen Schüben hinauszuzögern und die körperliche und geistige Beweglichkeit zu erhalten. In manchen Fällen jedoch, gerade dann, wenn der Bewegungsapparat betroffen ist und die Patienten nicht mehr laufen können, kann es sein, dass sie Pflege benötigen. In welchem Umfang und in welcher Form muss dabei individuell entschieden werden. Vielleicht reicht schon Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, vielleicht ist aber auch eine intensivere Betreuung nötig. So oder so, im Mittelpunkt sollte die erkrankte Person und ihre Interessen stehen.

Auf Menschen, die eine lebensverändernde Diagnose wie Multiple Sklerose erhalten, stürzt oft in kürzester Zeit viel ein: Informationen, die verarbeitet werden und auf die reagiert werden muss, Umstellungen, an die man sich erst gewöhnen muss. Da hilft es natürlich, wenn gewisse Konstanten bleiben. Dazu gehört das Leben in gewohntem Umfeld, im eigenen Zuhause. Bei den meisten Patienten ist dies zumindest in den frühen Stadien auch gut umsetzbar. Gerade wenn Verwandte, Freunde oder Ehrenamtliche bereit sind, einen Teil der neu entstandenen Last mitzutragen. Um eine derartige Entscheidung zu treffen, sollte man sich aber im Vorfeld Gedanken machen, was auf alle Beteiligten zukommt.

Eine Pflegefachkraft und eine pflegebedürftige Person in der Pflege zu Hause

Welche Pflege wird bei Multipler Sklerose benötigt?

Der Pflegebedarf von Menschen mit MS ist individuell unterschiedlich und kann nicht pauschal aufgelistet werden. Dennoch gibt es einige Aspekte, die häufig im Zusammenhang mit der Krankheit genannt werden, und die wir Ihnen gerne vorstellen möchten.

Eine Pflegekraft ist mit einer chronisch erkrankten Person welcher eine Behandlung benötigt, in der Natur unterwegs

Sprach- und Schlucktherapie

Wenn Probleme beim Sprechen oder Schlucken zum Verlauf der Krankheit gehören, kann eine entsprechende Therapie helfen und der erkrankten Person dieses wieder erleichtern. Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen und diese wieder zu ermöglichen, bedeutet oft ein großes Stück Lebensqualität.

Soziale Unterstützung

Wer eine Krankheit wie Multiple Sklerose hat, der fühlt sich schnell isoliert und abgeschnitten vom Leben seiner Mitmenschen. Umso wichtiger ist es, sich Hilfe zu suchen, sollte dies zur psychischen Belastung werden. Psychologen, Sozialarbeiter oder Selbsthilfegruppen können Anlaufstellen sein. Oft hilft aber auch bereits ein dichtes soziales Netz, das auf- und abfängt. Zuhören, Verständnis, Interesse und nicht zuletzt Ablenkung sind Angebote, die viel bewirken können.

Unterstützung bei der Mobilität

Eine der am häufigsten vorkommenden Auswirkungen der Krankheit ist die Einschränkung der Mobilität. Viele MS-Patienten erleben Schwierigkeiten beim Gehen oder haben Probleme, die Balance zu halten. Gehhilfen, Rollatoren oder Rollstühle können helfen, sich wieder sicherer fortzubewegen. Angehörige können Erkrankte entlasten, indem sie beispielsweise Besorgungen erledigen und diese in die Wohnung bringen oder Fahrten zum Arzt oder anderen Terminen anbieten. Auch ein Pflegedienst kann dies übernehmen.

Hilfe bei der persönlichen Hygiene

Die Bewältigung alltäglicher Aufgaben wie Baden, Duschen und Toilettengänge kann für einige Menschen mit MS herausfordernd sein. MS kann zu Problemen bei der Blasen- und Darmkontrolle führen. Betroffene benötigen dann möglicherweise Unterstützung von Pflegepersonen, die diese Tätigkeiten sicher und bequem unterstützen. Manchmal ist es einfacher für alle, derartige Aufgaben in professionelle und vertrauensvolle Hände zu legen.

Ergo- und Physiotherapie

Beide Therapieformen können helfen, die Mobilität von erkrankten Menschen zu verbessern, Muskelsteifheit zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. So können zum Beispiel Stürze verhindert und mehr Unabhängigkeit bewahrt werden.

Medizinische Pflege

Um den Verlauf der Krankheit bestmöglich zu kontrollieren, gehört die Verabreichung von Medikamenten, Injektionen und die Überwachung von Vitalwerten wie Puls und Blutdruck für viele MS-Patienten zum Alltag. Hilfe können sie hierbei natürlich von Angehörigen oder professionellen Pflegekräften erhalten.

Wo finde ich weitere Informationen?

Wo finde ich weitere Informationen?

Hilfreiche Internetseiten

Wer an Multiple Sklerose erkrankt oder einen Familienangehörigen hat, bei dem die Krankheit diagnostiziert wurde, fragt sich oft, wo er Informationen, Hilfe und Unterstützung finden kann. Wichtig ist als Erstes das Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu suchen, da dieser am besten um den Zustand des Patienten weiß und dementsprechend am besten Rat geben kann. Dessen Fachwissen kann durch keine Internetseite ersetzt werden. Dennoch besteht die Möglichkeit, sich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen und dabei auch auf Online-Ressourcen zurückzugreifen. Wir empfehlen folgende Webseiten.

Multiple Sklerose Gesellschaft Wien

Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um einen gemeinnützigen sozial-medizinischen Verein, der Menschen mit MS und ihre Familien berät und Unterstützung anbietet. Auf der Internetseite finden sich viele nützliche Informationen, die helfen, die Krankheit besser zu verstehen und den Umgang zu erleichtern.

https://www.msges.at/

gesund.bund.de

Diese Seite vom Bundesministerium für Gesundheit stellt zuverlässige und sachkundige Informationen über Multiple Sklerose (MS) zur Verfügung, um allen Menschen einen leicht verständlichen Zugang zum Thema Gesundheit zu bieten. Hier wird die MS-Erkrankung beleuchtet und bei Bedarf in einfacher Sprache erklärt.

https://gesund.bund.de/multiple-sklerose

Eine Lupe als Symbolbild für ein Quellenverzeichnis
Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Häufig gestellte Fragen zu Multipler Sklerose

Welche Symptome treten bei Multipler Sklerose auf?

MS ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die eine Vielzahl von Symptomen verursachen kann. Diese können von Mensch zu Mensch stark variieren und hängen davon ab, welche Bereiche im Gehirn und im Rückenmark betroffen sind. Zu häufigsten Anzeichen zählen Störungen des Sehvermögens, Störungen in den Bewegungen sowie Störungen in den Empfindungen, Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme, Blasen- und Darmprobleme, kognitive und emotionale Probleme, Müdigkeit, neuropathische sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.


Kann man an Multipler Sklerose leiden, ohne es zu wissen?

Ja, es ist möglich, an MS zu leiden, ohne es zu wissen. MS kann sich auf vielfältige Weise äußern, und die Symptome können subtil, unspezifisch oder vorübergehend sein, was die Diagnose erschwert. Aufgrund unspezifischer Frühsymptome kann es bis zu zwei Jahre dauern, bis MS diagnostiziert wird.


Was gehört zur Behandlung im Rahmen der symptomatischen Therapie von MS?

Zur symptomatischen Therapie gehören Physiotherapie und Medikamente zur Behandlung von Muskelschwäche und Spastik, Medikamente und Verhaltensänderungen bei Blasen- und Darmproblemen, Schmerzmedikamente, Fatigue-Management und psychologische Unterstützung bei Depressionen und Angstzuständen.


Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es bei MS?

Es gibt verschiedene Therapieansätze zur Behandlung von MS, die darauf abzielen, Schübe zu kontrollieren, die Krankheitsprogression zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern:

  • Schubtherapie
  • Langzeittherapie
  • Symptomatische Therapie
  • Unterstützende Therapien 
    (Ergotherapie, Logopädie und Psychotherapie sowie Lebensstiländerungen, einschließlich gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement)

Was versteht man unter einem Schub bei Multipler Sklerose?

Bei MS versteht man unter einem Schub eine Phase, in der neue Symptome auftreten oder bestehende Symptome sich verschlechtern. Ein Schub, auch als Exazerbation oder Relapse bezeichnet, kann unterschiedlich lange dauern – von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.


Welche unspezifischen Symptome von MS gibt es?

MS-Symptome wie Müdigkeit, Kribbeln, Taubheit oder leichte Koordinationsprobleme können mitunter schwer zu identifizieren und leicht anderen Ursachen zuzuschreiben sein.


Welche Medikamente werden bei der Langzeittherapie von MS eingesetzt?

Für die Langzeittherapie stehen krankheitsmodifizierende Medikamente wie Interferon-beta, Glatirameracetat, orale Medikamente (z. B. Tecfidera, Aubagio, Gilenya), monoklonale Antikörper (z. B. Ocrevus, Tysabri) und S1P-Rezeptor-Modulatoren (z. B. Mayzent, Zeposia) zur Verfügung.


Welche Bereiche im Gehirn können von MS betroffen sein?

Zu den häufigsten Bereichen im Gehirn, die von MS betroffen sein können, zählen:

  • Sehnerv (Optikusneuritis)
    Entzündungen des Sehnervs können zu Sehstörungen wie verschwommenem Sehen oder Verlust des Sehvermögens führen.
  • Hirnstamm
    Schäden in diesem Bereich können Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme, Schwindel und Schwierigkeiten beim Sprechen verursachen.
  • Kleinhirn
    Beeinträchtigungen des Kleinhirns können zu Zittern (Tremor), Koordinationsstörungen und unkontrollierten Bewegungen führen.
  • Großhirn
    Schäden im Großhirn können eine Vielzahl von kognitiven Problemen verursachen, darunter Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen.
  • Periventrikuläre weiße Substanz
    Diese Region ist häufig von Läsionen betroffen und kann eine Vielzahl von neurologischen Symptomen verursachen.

In welchem Alter wird Multiple Sklerose typischerweise diagnostiziert?

MS wird typischerweise bei jungen Erwachsenen diagnostiziert. Die meisten Menschen erhalten die Diagnose im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Die Altersverteilung bei der Diagnose von MS zeigt, dass die Erkrankung vor allem junge Erwachsene betrifft, was erhebliche Auswirkungen auf das Berufsleben und die Lebensplanung haben kann.


Wie lange kann ein Schub bei Multipler Sklerose dauern?

Ein Schub bei MS kann unterschiedlich lange dauern – je nach Schwere von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder sogar Monaten, mindestens aber 24 Stunden, um als solcher definiert zu werden. Es gibt keine feste Zeitspanne, da die Dauer von Person zu Person variiert.


Was wird im Rahmen der Schubtherapie bei MS gemacht?

Zur Schubtherapie werden häufig hochdosierte Kortikosteroide (z. B. Methylprednisolon) eingesetzt und in schweren Fällen Plasmapherese (Austausch von Blutplasma) in Erwägung gezogen.


Welche Bereiche im Rückenmark können von MS betroffen sein?

Zu den häufigsten Bereichen im Rückenmark, die von MS betroffen sein können, zählen:

  • Zervikales (Hals-) Rückenmark
    Entzündungen in diesem Bereich können zu Muskelschwäche, Taubheit und Koordinationsproblemen in den Armen und Beinen führen.
  • Thorakales (Brust-) Rückenmark
    Schäden können zu sensorischen Störungen und Muskelschwäche im Rumpf und den Beinen führen.
  • Lumbales (Lenden-) Rückenmark
    Entzündungen können Blasen- und Darmprobleme sowie sexuelle Dysfunktionen verursachen.

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