Herzinfarkt
Symptome erkennen. Richtig handeln. Vorbeugen.
Herzkrankheiten sind weltweit die häufigste Todesursache, und Herzinfarkte tragen wesentlich zu dieser Statistik bei. Als solcher ist der Herzinfarkt ein ernster und lebensbedrohlicher Zustand, der plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten kann. Was aber wäre, wenn es Warnzeichen gäbe, die Ihnen helfen könnten, einen Herzinfarkt zu erkennen, bevor er eintritt?
Bei einem Herzinfarkt sind vor allem eine schnelle Reaktion und die richtige Diagnose entscheidend. Daher gehen wir in diesem Artikel auf frühe Anzeichen, Risikofaktoren und konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Wir erklären, wie man den stillen Killer und seine Warnzeichen erkennt und wie man richtig handelt, um dadurch möglicherweise sein Leben oder das Leben eines geliebten Menschen zu retten. Wir geben Tipps, welche proaktiven Schritte man unternehmen kann, um die eigene Herzgesundheit zu schützen
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt (med. auch Myokardinfarkt) ist ein lebensbedrohliches Ereignis, das auftritt, wenn die Versorgung des Herzmuskels oder eines Teils davon mit Blut stark eingeschränkt wird. Dies kann dazu führen, dass die betroffenen Herzmuskelbereiche absterben, da sie nicht genug Sauerstoff erhalten. In der Folge kann der Herzmuskel nicht mehr normal kontrahieren. Häufige Ursache ist eine Verengung oder Blockade einer Koronararterie oder eines ihrer Äste.
Herzinfarkte in Deutschland
Das sagt die Statistik
Laut Statista waren Herz-Kreislauferkrankungen 2021 mit gut 340.000 Toten die häufigste Todesursache in Deutschland. Sie sind damit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle in jenem Jahr verantwortlich. Zu ihnen zählen auch die Herzinfarkte, an denen über 45.000 Menschen starben. 40 % davon waren Frauen, 60 % Männer.
40 % aller Herzinfarkte ereignen sich am frühen Morgen. Bei etwa 50 % der Herzinfarkt-Betroffenen treten typische Symptome bereits 24 bis 48 Stunden vor dem eigentlichen Infarkt auf.
10 typische Vorboten für einen Herzinfarkt
Nicht bei allen Personen, die später einen Herzinfarkt erleiden, treten typische Beschwerden auf. Es ist wichtig zu wissen, dass die Symptome plötzlich auftreten können. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt oder gleichzeitigem Auftreten mehrerer Anzeichen sollte sofort der Notarzt unter der Telefonnummer 112 angerufen werden, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.
Klassische Anzeichen eines Herzinfarktes können beinhalten:
- Starkes Gefühl von Druck oder Enge in der Brust
- Stechende, drückende oder brennende Schmerzen hinter dem Brustbein.
- Schmerzen, die typischerweise in den linken oder den rechten Arm ausstrahlen, aber mitunter auch in den Hals, den Oberbauch oder den Rücken
- Atemnot oder Kurzatmigkeit
- Unruhe
- Erbrechen oder allgemeine Übelkeit
- Schwindel- oder Schwächegefühl, mitunter Bewusstlosigkeit
- Blasse, fahle Gesichtsfarbe
- Kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe
- Übermäßige Müdigkeit
Schnelles Handeln ist das A und O
Das Erkennen eines Herzinfarkts und das rechtzeitige Ergreifen geeigneter Maßnahmen sind von größter Bedeutung. Je schneller ein Herzinfarkt erkannt und behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Betroffene vor schweren Folgen bewahrt wird. Leider zögern viele Menschen, wenn es darum geht, die 112 anzurufen, und das kostet sie wertvolle Augenblicke, die Leben oder Tod bedeuten können. Wenn Sie glauben, dass ein Herzinfarkt vorliegen könnte, heißt es: Handeln, nicht nachdenken!
Herzinfarkt-Symptome erkennen
Bei einem Herzinfarkt können einige oder alle der folgenden Symptome auftreten: Schmerzen in der Brust, die länger als 15 Minuten anhalten, Schmerzen oder Unwohlsein in anderen Körperteilen wie Rücken, Kiefer, Schultern oder Armen, Kurzatmigkeit, Benommenheit oder Übelkeit, kalter Schweiß und übermäßige Müdigkeit. Wenn eine Kombination dieser Symptome auftritt, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Wenn möglich, sollte man auch sofort ein Aspirin unter die Zunge legen, bevor man weitere Hilfe in Anspruch nimmt – es ist bekannt, dass dies die Blutgerinnung verringert und damit die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose bei einem Herzinfarkt verringert. Es ist wichtig zu wissen, dass bei Frauen andere Symptome auftreten können als bei Männern.
Herzinfarkt bei Frauen
Leider gilt der Herzinfarkt immer noch als typische Männerkrankheit. Ein Grund, weshalb Herzinfarkte bei Frauen oft übersehen oder erst deutlich später diagnostiziert werden. Sie unterscheiden sich erheblich von Herzinfarkten bei Männern. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Frauen weniger Probleme mit der Herzgesundheit haben, doch das ist nicht der Fall. Frauen und Männer können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedliche Symptome aufweisen. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen die Anzeichen kennen, auf die sie achten sollten, und dass sie keine verräterischen Anzeichen übersehen, wenn sie sie bemerken.
Häufige Herzinfarkt-Symptome bei Frauen sind unter anderem Schmerzen oder Unwohlsein in der Brust, Kurzatmigkeit oder Müdigkeit selbst bei minimaler körperlicher Aktivität, Druck oder Engegefühl im Nacken- oder Kieferbereich, Schmerzen oder Unwohlsein, die in die Arme und den Rücken ausstrahlen, Schwindel, Benommenheit und Ohnmachtsanfälle. Einzeln sind diese Anzeichen möglicherweise nur schwer als Bewegung im Zusammenhang mit einem Herzproblem zu erkennen. Wenn sie jedoch zusammen auftreten, sollte sofort ein Arzt aufsucht werden, denn selbst wenn die Symptome erträglich erscheinen, können sie manchmal innerhalb weniger Augenblicke rasch fortschreiten und zu schwerwiegenderen Begleiterscheinungen führen. Darüber hinaus kann es während eines Anfalls auch zu unerklärlichem Schwitzen oder Übelkeit kommen. Sind sich insbesondere Frauen dieser Symptomatik bewusst, sind sie deutlich besser auf einen Ernstfall vorbereitet.
Wie entsteht ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn der Blutfluss zum Herzmuskel stark blockiert ist. Diese Verstopfung ist in der Regel die Folge einer Plaquebildung in einer oder mehreren der Arterien rund um das Herz, die den Blutfluss verengen und einschränken können. Diese Verengung, auch Atherosklerose genannt, wird von jahrelanger Belastung durch Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, hohe Cholesterinwerte, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel verursacht.
Der Prozess, der zu einem Herzinfarkt führt, beginnt mit der Bildung von Plaque in den Arterien. Plaque ist eine Kombination aus Fetten und anderen Substanzen, die in unserem Blutkreislauf vorkommen. Mit der Zeit verhärtet sich dieses abgelagerte Fett allmählich, bis es eine fast »ziegelartige« Wand bildet, die den Durchgang von Sauerstoff und nährstoffreichem Blut zu unserem Herzmuskel blockiert. Wenn dies geschieht, erhöht sich das Risiko eines Herzinfarkts, da der Blutfluss weniger Wege zum Herz-Kreislauf-System freilässt. Hoher Blutdruck schädigt auch die Endothelzellen entlang der Arterienwände, die sich mit noch mehr Fett bedecken können, was zu zusätzlichen Verstopfungen führt und die Belastung der Arterienwände erhöht, was zu einer weiteren Verengung und einer unzureichenden Blutversorgung unserer lebenswichtigen Organe, einschließlich unseres Herzens, führt.
Wie erkenne ich sicher, ob ich einen Herzinfarkt habe?
Um zweifelsfrei festzustellen, ob Sie einen Herzinfarkt haben, müssen Sie unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen. Ihr Arzt kann diagnostische Tests wie ein Elektrokardiogramm (EKG) zur Feststellung von Unregelmäßigkeiten im Herzschlag oder eine Blutuntersuchung veranlassen, um die Menge bestimmter Proteine zu messen, die auf eine Schädigung des Herzens hinweisen. Außerdem wird Ihr Arzt Ihren Puls und Blutdruck messen, um festzustellen, ob ein Herzinfarkt vorliegt. Haben Sie daher im Verdachtsfall keine Scheu und zögern Sie nicht, die Notrufnummer 112 für erste Hilfe zu wählen.
Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?
Die Therapie eines Herzinfarkts hängt von dessen Schweregrad ab und kann von Medikamenten bis hin zur Operation mit Klinik-Aufenthalt des Patienten reichen. Ziel der Therapie ist es, die durch den Herzinfarkt verursachten Schäden zu verringern und weitere Komplikationen zu verhindern. Medikamente wie Aspirin oder Betablocker können helfen, den Blutdruck zu senken und Gerinnsel zu verhindern. In schwereren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um eine Blockade zu öffnen. Wichtig: Die Behandlung von Herzinfarkten ist immer zeitkritisch. Je früher sie beginnt (zum Beispiel schon mit dem Notarzt), desto besser sind die Aussichten für eine erfolgreiche Genesung.
Risikofaktoren Herzinfarkt
Wer die Einflussfaktoren genau kennt, kann einen eigenen Beitrag leisten, um das Herzinfarkt-Risiko zu vermindern. Das Alter zum Beispiel ist ein wichtiger erster – wenn auch nicht beeinflussbarer – Faktor, um das grundsätzliche Risiko zu bestimmen, denn mit steigendem Alter steigt auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wenn die arteriellen Gefäße altern, werden sie durch Ablagerungen von Plaque weniger elastisch – ein Prozess, der als Arteriosklerose bekannt ist. Diese Verengung der Gefäße kann zu Verstopfungen oder Obstruktionen führen, die den Blutfluss durch die Arterien verringern. Darüber hinaus können sich mit zunehmender Plaquebildung Blutplättchen um eine verengte Stelle ansammeln und verklumpen, was den Blutdurchfluss weiter einschränkt. Wenn eine dieser Plaques plötzlich aufbricht, kann ihr Inhalt an einer ungeschützten Stelle eingeklemmt werden und eine akute Verstopfung oder einen Verschluss im Gefäß selbst verursachen.
Für Menschen über 40 ist es daher von entscheidender Bedeutung, sich ihres Alters als potenziellem Risikofaktor für einen Herzinfarkt bewusst zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Risiko zu mindern, indem sie regelmäßig Sport treiben, sich richtig ernähren und auf Grunderkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes achten, die die Anfälligkeit weiter erhöhen könnten. Durch verantwortungsbewusstes, frühzeitiges präventives Handeln kann der Einzelne die Wahrscheinlichkeit, jemals eine solche Erfahrung machen zu müssen, drastisch verringern.
Wie hoch das individuelle Herzinfarktrisiko ist, kann ein Arzt mit Ultraschall, Blut- und Belastungstests klären. Die wichtigsten Ursachen für Verengungen der Herzkranzgefäße sind:
- Rauchen
- Hoher Cholesterinwert
- Bluthochdruck
- Bewegungsmangel
- Diabetes
- Alter
Prävention: Herzinfarkt vorbeugen
Ein erhöhtes Bewusstsein für die eigene Gesundheit kann dazu beitragen, besorgniserregende Entwicklungen zu erkennen, bevor sie sich zu einem ernsthaften Problem entwickeln. Die Hauptursachen für eine Verengung der Herzkranzgefäße sind Rauchen, ein hoher Cholesterinspiegel, zu hoher Blutdruck und Bewegungsmangel. Um das mit diesen Erkrankungen verbundene Risiko zu verringern, sollten die Betroffenen mit dem Rauchen aufhören, sich regelmäßig körperlich betätigen, mehr Obst und Gemüse essen und ihren Cholesterinspiegel unter Kontrolle halten. In manchen Fällen kann es notwendig sein, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um durch Änderungen der Lebensweise oder gegebenenfalls durch Medikamente eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Der beste Weg, einem Herzinfarkt vorzubeugen, besteht darin, jeden Tag einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Damit kann man einen großen Beitrag zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit leisten. Es ist wichtig, Dinge wie Gewicht, BMI und Fettanteil im Auge zu behalten und den LDL-Cholesterinspiegel durch regelmäßige Blutuntersuchungen zu kontrollieren – mindestens einmal jährlich oder öfter, je nach Alter und individuellem Risiko sowie nach Rücksprache mit dem Arzt. Die Aufrechterhaltung gesunder Werte für diese Variablen, gepaart mit einer Steigerung der körperlichen Aktivität, wird dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit für koronare Herzkrankheiten zu verringern.
Die stille Gefahr: Was ist ein stummer Herzinfarkt?
Ein stiller Herzinfarkt liegt vor, wenn eine Person einen Herzinfarkt erleidet, die Symptome aber nicht so schwerwiegend oder offensichtlich sind. Die Anzeichen können von leichtem Unbehagen in der Brust bis hin zu keinerlei Beschwerden oder sogar dem Fehlen jeglicher körperlicher Anzeichen reichen. Oft geschieht der Herzinfarkt, ohne dass sich die Person dessen bewusst ist, bis er bei einer EKG-Auswertung im Rahmen einer Routineuntersuchung festgestellt wird.
Die Ursache für diese Art von Herzinfarkt kann unterschiedlich sein und bei verschiedenen Personen auch unterschiedliche Symptome hervorrufen. Vor allem mit zunehmendem Alter können die Warnzeichen deutlich abnehmen oder gar nicht mehr wahrgenommen werden. Das bedeutet, dass alle Ursachen, die typischerweise mit einem normalen Herzinfarkt in Verbindung gebracht werden, wie etwa Bluthochdruck, Rauchen, falsche Ernährung oder genetische Veranlagung, auch auf einen stillen Herzinfarkt hindeuten können. Unabhängig davon sollten alle Menschen regelmäßig ärztliche Untersuchungen durchführen lassen, um solche lebensbedrohlichen Zustände frühzeitig zu erkennen und umgehend Maßnahmen zu ergreifen, bevor sich die Komplikationen verschlimmern.
7 Erste-Hilfe-Schritte bei Herzinfarkt
Schnelles Handeln und die richtigen Maßnahmen können die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt erheblich verbessern.Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sind schnelle und gezielte Erste-Hilfe-Schritte essenziell. Folgende Schritte sollten unternommen werden:
Im Notfall richtig handeln!
1. Notruf absetzen
Sofort den Notruf (112) wählen und die Situation schildern.
2. Beruhigen und Lagern
Die betroffene Person beruhigen und in eine bequeme Position bringen, idealerweise mit leicht erhöhtem Oberkörper.
3. Enge Kleidung lockern
Beengende Kleidung, wie Krawatten oder enge Hemden, lockern, um das Atmen zu erleichtern.
4. Atemwege freihalten
Sicherstellen, dass die Atemwege frei sind.
5. Medikamente verabreichen
- Falls von einem Arzt verschrieben, kann die betroffene Person eine Nitroglycerin-Tablette unter die Zunge legen.
- Eine Aspirin-Tablette (ca. 300 mg) kann helfen, das Blut zu verdünnen und sollte, wenn keine Allergie besteht, gekaut und geschluckt werden.
6. Überwachen
Vitalzeichen (Atmung, Puls, Bewusstsein) der betroffenen Person überwachen und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen (Herz-Lungen-Wiederbelebung) einleiten, wenn sie bewusstlos wird und nicht mehr atmet.
7. Beruhigend wirken
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei der betroffenen Person bleiben und beruhigend auf sie einwirken.Vitalzeichen (Atmung, Puls, Bewusstsein) der betroffenen Person überwachen und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen (Herz-Lungen-Wiederbelebung) einleiten, wenn sie bewusstlos wird und nicht mehr atmet.
Unser Herz
Der Motor des Lebens
Unser Herz ist ein muskulöses Organ, das als zentrale Pumpe des Körpers fungiert. Es schlägt etwa 100.000 Mal am Tag und pumpt dabei rund 7.500 Liter Blut durch unseren Körper. Dieses Blut transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen und entfernt gleichzeitig Abfallstoffe. Ein gesundes Herz ist essenziell für unser Wohlbefinden und unsere Lebensenergie.
Sein Aufbau ist genial. Das Herz verfügt über vier Kammern – zwei Vorhöfe und zwei Hauptkammern –, die das Blut durch den Körper und die Lunge pumpen. Herzklappen sorgen wie Ventile dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt, und ein eigenes elektrisches System steuert dabei die rhythmischen Kontraktionen.
Ein starkes Herz unterstützt einen aktiven Lebensstil und trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Pflegen Sie Ihren Motor des Lebens durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und gezieltes Stressmanagement.
Wo finde ich weitere Infos?
Hilfreiche Internetseiten
Wer mit den Herausforderungen eines Herzinfarkts konfrontiert ist, für den gilt: Die erste Anlaufstelle sollte immer der behandelnde Arzt sein. Er kennt in der Regel die Vorgeschichte oder den individuellen Krankheitsverlauf seiner Patienten, kann mit seinem Fachwissens aufklären und wertvolle Ratschläge für eine Therapiegeben. Darüber hinaus können auch Informations- und Ratgeber-Seiten im Internet eine hilfreiche Quelle sein, um sich intensiver mit dem Thema vertraut zu machen und zusätzliche Einblicke zu gewinnen, insbesondere im Hinblick auf generelle Risikofaktoren und vorbeugende Maßnahmen. Wir haben einige Webseiten zusammengetragen.
Deutsche Herzstiftung e. V.
Auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung finden Sie viel Wissenswertes über Herzkrankheiten, darunter auch Herzinfarkte. Risikofaktoren, Symptome, Prävention und Behandlung werden ebenso thematisiert wie spezielle Hinweise für Frauen. Zusätzlich werden Dienstleistungen und Ressourcen der Stiftung vorgestellt sowie Veröffentlichungen und Unterstützungsgruppen. Sie befasst sich auch mit COVID-19 und Herzgesundheit.
gesund.bund.de
Diese Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit erläutert Ursachen, Behandlungen und Rehabilitationsmöglichkeiten bei einem Herzinfarkt. Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn eine Koronararterie komplett blockiert ist, was zu Sauerstoffmangel im Herzmuskel führt. Die Seite betont die lebensrettende Bedeutung von schnellem Handeln, Prävention und Früherkennung.
Quellen
- herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen
- gesund.bund.de/herzinfarkt
- www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/herzinfarkt-erkennen-und-behandeln-734303.html
- www.msdmanuals.com/de-de/heim/kurzinformationen-herz-und-gefäßkrankheiten/koronare-herzkrankheit/herzinfarkt
- de.statista.com/themen/69/todesursachen
- www.adac.de/gesundheit/krankheiten/herzinfarkt
- cardiocheckup.health/herzwissen/herzinfarkt
Häufig gestellte Fragen zu Herzinfarkt
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, ist eine ernste medizinische Notlage, bei der der Blutfluss zu einem Teil des Herzens blockiert wird. Dies führt dazu, dass das betroffene Herzmuskelgewebe keinen Sauerstoff mehr erhält und absterben kann. Häufigste Ursache ist der Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien durch ein Blutgerinnsel. Typische Vorboten sind starke Schmerzen in der Brust, die oft in den linken Arm, den Rücken oder den Kiefer ausstrahlen, sowie Atemnot, Übelkeit und Schwitzen. Ein sofortiger Notruf und schnelle medizinische Hilfe sind lebenswichtig.
Wie wird ein Herzinfarkt diagnostiziert?
Ein Herzinfarkt wird durch eine Kombination von klinischen Untersuchungen und diagnostischen Tests festgestellt. Zu den wichtigsten Diagnose-Verfahren gehören:
- Körperliche Untersuchung
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Bluttests
- Bildgebende Verfahren wie Herz-Ultraschall (Echokardiogramm) oder Koronarangiographie
- CT oder MRT des Herzens
Durch diese Untersuchungen kann der Arzt die Diagnose bestätigen und das Ausmaß des Herzinfarkts bestimmen, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten.
Wie kündigt sich ein Herzinfarkt an?
Typische Anzeichen eines Herzinfarkts sind drückende Engegefühle in der Brust und Atemnot. Es können jedoch auch andere Vorboten wie Übelkeit, Schmerzen im Oberkörper oder übermäßiges Schwitzen auftreten. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Welche Therapie gibt es nach einem Herzinfarkt?
Nach einer Herzinfarkt-Diagnose ist eine umfassende Therapie wichtig, um die Herzfunktion der Patienten zu stabilisieren, weitere Herzprobleme zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie umfasst neben der medikamentösen Behandlung und Lebensstiländerungen (herzgesunde Ernährung, körperliche Aktivität, Raucherentwöhnung, Gewichtsmanagement) auch ein strukturiertes Programm zur Herz-Rehabilitation sowie ggf. weitere medizinische Eingriffe (Stent-Implantation, Bypass-Operation). Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und die Einhaltung des Therapieplans sind entscheidend, um das Risiko eines weiteren Herzinfarkts zu minimieren und die allgemeine Herzgesundheit zu fördern.
Wie äußert sich ein Herzinfarkt bei Frauen?
Die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen können sich von denen bei Männern unterscheiden und subtiler sein. Häufige Anzeichen bei Frauen sind Schmerzen oder Unwohlsein in der Brust, Schwindel, Müdigkeit sowie Druck oder Engegefühl im Nacken- oder Kieferbereich.
Ein Herzinfarkt kann sich bei Frauen oft subtiler äußern als bei Männern. Während Brustschmerzen auch bei Frauen ein häufiges Symptom sind, können sie zusätzlich oder stattdessen atypische Symptome erleben. Dazu gehören:
- Schmerzen im oberen Rücken, Nacken, Kiefer oder in den Schultern
- Ungewöhnliche Müdigkeit, die mehrere Tage anhält
- Kurzatmigkeit
- Übelkeit oder Erbrechen
- Schwindel oder Benommenheit
- Kalter Schweiß
Da diese Symptome oft nicht sofort mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht werden, ist es wichtig, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort medizinische Hilfe zu suchen.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und einem Herzinfarkt?
Ja, es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Bluthochdruck (Hypertonie) und einem Herzinfarkt. Bluthochdruck belastet die Blutgefäße und das Herz, indem er die Arterienwände schädigt und die Bildung von Plaque (Ablagerungen) begünstigt. Diese Plaque kann die Arterien verengen und den Blutfluss zum Herzen einschränken. Im schlimmsten Fall kann sich die Plaque lösen und ein Blutgerinnsel bilden, das eine Arterie verstopft und zu einem Herzinfarkt führt. Daher ist es wichtig, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um das Risiko eines Herzinfarkts zu reduzieren.
Kann ein Herzinfarkt Schmerzen im Oberbauch verursachen?
Ja, ein Herzinfarkt kann Schmerzen im Oberbauch verursachen. Während Brustschmerzen das häufigste Anzeichen eines Herzinfarkts sind, können Schmerzen im Oberbauch ebenfalls auftreten und manchmal fälschlicherweise für Magenprobleme gehalten werden. Die Schmerzen im Oberbauch können sich als Druck, Völlegefühl oder Unwohlsein äußern und sind besonders bei Frauen und älteren Menschen ein häufiges Symptom. Es ist wichtig, solche Schmerzen nicht zu ignorieren oder ausschließlich auf Verdauungsprobleme zurückzuführen, insbesondere wenn Risikofaktoren für eine Herzkrankheit vorliegen.
Was ist ein stummer Herzinfarkt?
Ein stummer Herzinfarkt ist ein Herzinfarkt, der ohne die typischen, starken Symptome wie Brustschmerzen auftritt und daher oft unbemerkt bleibt. Betroffene können nur milde Beschwerden oder unspezifische Symptome wie Unwohlsein, Müdigkeit, leichte Atemnot oder Magenbeschwerden verspüren. Da die Anzeichen leicht übersehen oder anderen Ursachen zugeschrieben werden können, wird ein stummer Herzinfarkt häufig erst später bei einer Routineuntersuchungen, einem EKG oder einem Herzultraschall entdeckt. Trotz der fehlenden oder milden Symptome kann ein stummer Herzinfarkt genauso gefährlich sein wie ein »klassischer« Herzinfarkt und die volle medizinische Aufmerksamkeit erfordern.
Was ist eine koronare Herzkrankheit?
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die das Herz mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Sie entsteht durch die Bildung von Plaque (Ablagerungen) an den Innenwänden der Arterien, was zu einer Verengung oder Blockade der Gefäße führt. Dies kann den Blutfluss zum Herzmuskel reduzieren und Sauerstoffmangel verursachen. Typische Symptome sind Brustschmerzen (Angina pectoris), Atemnot und Müdigkeit. Eine unbehandelte koronare Herzkrankheit erhöht das Risiko für schwere Herzprobleme wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz. Die Risikofaktoren umfassen Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Diabetes und familiäre Vorbelastung. Die Therapie zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, oft durch Medikamente, Lebensstiländerungen oder Eingriffe wie die Stent-Implantation oder Bypass-Operation.
Was ist eine CT-Angiographie?
Die CT-Angiographie (Computertomographie-Angiographie) zählt zu den modernen Technologien bei der Diagnose und Behandlung von Herzkrankheiten. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Aufnahmen der Blutgefäße im Körper ermöglicht, und wird häufig verwendet, um Verengungen, Blockaden oder andere Anomalien in den Arterien und Venen von Patienten zu erkennen, die z. B. eine koronare Herzkrankheit verursachen können.