Diabetes Mellitus
Informationen zu Symptomen, Folgen und Therapie-Möglichkeiten
Diabetes Mellitus, umgangssprachlich auch als Diabetes bekannt, ist eine weitverbreitete Stoffwechselstörung, die das Leben von Millionen Menschen weltweit betrifft. In Deutschland erhalten 7,2 % der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens die Diagnose Diabetes. Diese chronische Krankheit kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und effektiv behandelt wird. In diesem umfassenden Artikel werden wir uns eingehend mit Diabetes Mellitus auseinandersetzen, um Ihnen eine klare Vorstellung von den Symptomen, den potenziellen Folgen und den vielfältigen Pflegemöglichkeiten zu vermitteln.
Wir von Hausengel haben es uns zur Aufgabe gemacht, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Als Pflegevermittler und -berater kennen wir die Bedürfnisse, Sorgen und Fragen von pflegebedürftigen Menschen. Daher möchten wir Ihnen in unserer Reihe Krankheitsbilder in der Pflege verschiedene Erkrankungen vorstellen, die oft einen Pflegebedarf verursachen und Ihnen aufzeigen, welche Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung existieren. Bitte beachten Sie, dass diese Seite lediglich der Erstinformation dienen und keinen Arztbesuch ersetzen kann.
Wie erkennt man Diabetes mellitus? Ursachen, Anzeichen und Symptome
Die Symptome von Diabetes können variieren, zumal es verschiedene Typen der Erkrankung gibt, die wir Ihnen später noch vorstellen. Oft handelt es sich aber um ähnliche Anzeichen, weshalb wir Ihnen diese hier kurz nennen möchten.
Erhöhter Durst (Polydipsie)
Bei steigendem Blutzucker bindet die ausgeschiedene Glukose häufig Wasser, das dem Körper entzogen wird. Daher verspüren Personen mit Diabetes oft ein starkes Durstgefühl und nehmen mehr Flüssigkeit zu sich.
Häufiges Wasserlassen (Polyurie)
Übermäßiger Zucker im Blut führt außerdem dazu, dass die Nieren mehr Urin produzieren. Daher müssen Menschen mit Diabetes häufiger Wasser lassen.
Gewichtsverlust
Trotz eines gesteigerten Appetits kann es bei manchen Ausprägungen der Krankheit zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen. Die ist in der Regel aber nur bei Diabetes Typ 1 der Fall.
Müdigkeit
Diabetes kann dazu führen, dass über die Nahrung aufgenommene Energie nicht umgewandelt wird, was Müdigkeit und allgemeine Schwäche zur Folge hat.
Langsame Wundheilung
Verzögerte Wundheilung und häufige Infektionen können auftreten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, oft spielen Durchblutungsstörungen eine Rolle. Gerade die Füße sind hierbei anfällig.
Sehprobleme
Veränderungen im Blutzuckerspiegel können Sehprobleme verursachen, da die Durchblutung der Netzhaut gestört wird.
Zunahme von Diabeteserkrankungen
Die Kombination aus einer alternden Gesellschaft und Veränderungen in den Lebensgewohnheiten wird voraussichtlich in den kommenden Jahren zu einem Anstieg von Typ-2-Diabetes führen. Dazu zählen etwa Bewegungsmangel, beispielsweise durch übermäßiges Sitzen bei der Bildschirmarbeit, und unausgewogene Ernährung. Dies stellt sowohl heute als auch in Zukunft eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem dar. Daher ist es von größter Bedeutung, die eigene Gesundheit im Fokus zu behalten und aktiv gegenzusteuern, wenn man entsprechenden Faktoren ausgesetzt ist.
Was ist Diabetes Mellitus?
Diabetes Mellitus, oft einfach als Diabetes oder als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist eine chronische Stoffwechselstörung, die nicht ansteckend ist. Sie verursacht einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Dieser Zustand tritt auf, wenn der Körper nicht ausreichend Insulin produziert oder das produzierte Insulin nicht effizient verwendet, um den Zucker aus der Nahrung in die Zellen zu transportieren.
Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann langfristig schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Augenprobleme und Nervenschäden. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung, die Ernährungsumstellung, Bewegung und Medikamente einschließen kann, sind entscheidend, um Komplikationen zu verhindern und die Symptome zu mildern. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise spielen eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung dieser Erkrankung.
Welche Formen von Diabetes gibt es?
Typ-1-Diabetes
Typ-1-Diabetes tritt oft in jungen Jahren auf und ist die Folge einer Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Menschen mit Typ-1-Diabetes benötigen ihr Leben lang Insulininjektionen oder eine Insulinpumpe, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren, da diese Form bisher nicht heilbar ist.
Typ-2-Diabetes
Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes und entwickelt sich normalerweise im Erwachsenenalter, kann jedoch auch bereits bei Kindern auftreten. Etwa 90 % der Diabetes-Patienten leiden an diesem Typ der Erkrankung. Bei Typ-2-Diabetes produziert der Körper zwar Insulin, aber die Zellen reagieren nicht mehr angemessen darauf, es entsteht eine sogenannte Insulinresistenz. Dies kann durch Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel beeinflusst werden. Die Behandlung kann eine Anpassung der Lebensweise und eine Medikation umfassen.
Schwangerschaftsdiabetes
Diese Form der Diabetes tritt während der Schwangerschaft auf und kann auch Frauen betreffen, die zuvor keine Diabetes-Diagnose erhalten haben. In der Regel normalisiert sich der Blutzuckerspiegel nach der Geburt wieder, aber Frauen, die unter Schwangerschaftsdiabetes leiden, haben leider ein erhöhtes Risiko, später im Leben Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Monogenetischer Diabetes
Monogenetischer Diabetes ist eine seltene Form von Diabetes, die durch Mutationen in einem einzigen Gen verursacht wird. Dieser Diabetes-Typ beginnt oft im Jugendalter, betroffen ist allerdings nur ein geringer Prozentsatz aller Diabetespatienten.
Sonstige Formen
Es gibt auch andere seltene Formen von Diabetes, wie MODY (Maturity-Onset Diabetes of the Young) und LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults), die jeweils spezifische Merkmale und Ursachen aufweisen und, wie die Namen schon verraten, altersabhängig sind. Auch hier ist die Bauchspeicheldrüse betroffen.
Die richtige Identifizierung der Diabetesform ist entscheidend, da die Behandlung und der Umgang mit der Erkrankung je nach Typ unterschiedlich sein können. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung sind essenziell, um die Gesundheit bei Diabetes zu erhalten. Haben Sie also den Verdacht, dass Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umfeld an Diabetes erkrankt ist, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren.
Warum erkrankt man an Diabetes?
Die Entstehung von Diabetes ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird und von Typ zu Typ sehr unterschiedlich ist. Grundsätzlich entwickelt sich Diabetes, wenn der Körper Probleme bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels hat. Bei manchen Menschen besteht hierfür eine genetische Disposition, das bedeutet, wenn Familienmitglieder an Diabetes erkrankt sind, ist auch das eigene Risiko erhöht.
Wenn der Körper sich hormonell verändert, wie beispielsweise in der Schwangerschaft, kann dies ebenfalls die Insulinempfindlichkeit beeinflussen und zu Diabetes führen. Übergewicht, insbesondere das Vorhandensein von Fettgewebe im Bauchraum, ist ein Hauptrisikofaktor für Typ-2-Diabetes. Eine ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität können das Risiko weiter erhöhen. Das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt zudem mit dem Alter, insbesondere ab dem 45. Lebensjahr.
Obwohl diese Faktoren das Diabetesrisiko erhöhen können, ist es wichtig zu beachten, dass nicht jeder, der sie aufweist, zwangsläufig an Diabetes erkrankt. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige ärztliche Untersuchungen und eine frühzeitige Diagnose sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren und Diabetes erfolgreich zu bewältigen.
Was tun beim Verdacht auf Diabetes?
1. Konsultieren Sie einen Arzt
Wenn Sie Anzeichen und Symptome von Diabetes bemerken, wie häufigen Durst, vermehrtes Wasserlassen, Gewichtsverlust oder anhaltende Müdigkeit, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Ein Hausarzt, Internist oder Endokrinologe ist der richtige Ansprechpartner.
2. Ärztliche Untersuchung
Der Arzt wird eine umfassende Untersuchung durchführen und Ihren Blutzuckerspiegel überprüfen. Dies geschieht normalerweise durch einen Nüchternblutzucker-Test oder einen oralen Glukosetoleranztest (OGTT). Auf Grundlage der Ergebnisse kann der Arzt feststellen, ob Sie Diabetes haben und um welchen Typ es sich handelt.
3. Überprüfung des Lebensstils
Der Arzt wird sich über Ihre Ernährung, körperliche Aktivität und Lebensgewohnheiten informieren. Antworten Sie offen und ehrlich auf diesbezügliche Fragen, denn nur so kann sich der Arzt ein realistisches Bild machen.
4. Behandlungsempfehlungen
Wenn bei Ihnen Diabetes diagnostiziert wird, erhalten Sie vom Arzt eine Behandlungsempfehlungen. Dies kann die Einnahme von Medikamenten, Insulininjektionen, eine Ernährungsumstellung und regelmäßige körperliche Aktivität umfassen.
5. Bildgebende Untersuchungen
In einigen Fällen kann der Arzt auch weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung der Bauchspeicheldrüse durchführen, um andere Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen.
6. Selbstmanagement
Bei Diabetes ist es wichtig, aktiv Selbstmanagement zu betreiben. Dies umfasst die regelmäßige Überwachung Ihres Blutzuckerspiegels, die Einhaltung der verschriebenen Medikation und eine gesunde Lebensweise. Sie selbst können viel dafür tun, dass Diabetes nicht Ihr Leben beherrscht. Es ist entscheidend, den Anweisungen Ihres Arztes genau zu folgen und regelmäßige Kontrolltermine einzuhalten, um Ihre Gesundheit zu schützen und Diabetes gut zu managen. Diabetes kann gut kontrolliert werden, und Menschen mit dieser Erkrankung können ein gesundes Leben führen, wenn sie die notwendigen Schritte unternehmen.
Diabetes Mellitus: Folgen und möglicher Verlauf der Erkrankung
Der Verlauf der Krankheit und die damit verbundenen Folgen variieren je nach Typ des Diabetes und der individuellen Gesundheit. Auch der eigene Umgang mit der Krankheit und die unter Umständen nötigen Veränderungen im Lebensalltag spielen eine große Rolle dabei, wie sich Diabetes auf das Leben der Betroffenen auswirkt. Bitte bedenken Sie, dass wir hier nur einen groben Verlauf skizzieren können, während der eigene Krankheitsverlauf stets unterschiedlich und individuell ist.
Kurzfristige Folgen
Bei unkontrolliertem Diabetes können kurzfristige Folgen auftreten, darunter akute Hyperglykämie (hoher Blutzucker) oder Hypoglykämie (niedriger Blutzucker). Diese Zustände können zu Bewusstseinsstörungen, Ohnmacht und im schlimmsten Fall zu einem diabetischen Schock führen.
Langfristige Folgen
Langfristig kann unkontrollierter Diabetes schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenerkrankungen, Neuropathie (Nervenschäden), Augenprobleme wie Retinopathie und der diabetische Fuß (Wundheilungsstörungen). Wird hier nicht eingegriffen, können sogar Amputationen die Folge sein.
Makrovaskuläre Komplikationen
Diabetes erhöht das Risiko für Atherosklerose, eine Verengung der Blutgefäße, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Hierbei kommt es zu Ablagerungen an den Gefäßwänden, genauer zu Verkalkungen der Arterien, was wiederum zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann.
Mikrovaskuläre Komplikationen
Diabetes kann die kleinen Blutgefäße schädigen, was Nierenproblemen (Nephropathie), Sehstörungen (Retinopathie) und Nervenschäden (Neuropathie) zur Folge haben kann.
Lebensqualität
Die chronische Natur von Diabetes erfordert häufig eine lebenslange Pflege und kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Notwendigkeit von Medikamenten, Insulininjektionen und regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen kann belastend sein. Dennoch handelt es sich um eine Erkrankung, bei der eine frühzeitige Diagnose, eine angemessene Behandlung und eine gesunde Lebensweise die Folgen entscheidend minimieren und die Lebensqualität verbessern kann. Bei Diabetes ist die aktive Beteiligung am Selbstmanagement von großer Bedeutung, um die Gesundheit optimal zu schützen.
Pflege bei Diabetes Mellitus: Möglichkeiten und Unterstützung
Wenn Sie die Diagnose Diabetes Mellitus erhalten, ist es ratsam möglichst zeitnah Kontakt zur Pflegekasse aufzunehmen und in Erfahrung zu bringen, welche Leistungen aus der Pflegeversicherung Ihnen zustehen. Die Pflegekassen sind in der Regel den Krankenkassen angegliedert, das heißt hier können Sie sich informieren. Da die Höhe der Pflegeleistungen vom individuellen Pflegegrad abhängt, muss dieser zunächst festgestellt werden. Die Einstufung in einen Pflegegrad erfolgt nach einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MD) oder einen anderen Gutachter bei Privatpatienten (MEDICPROOF).
Welche Unterstützungen und Leistungen erhalten Diabetes-Patienten
Die Pflegeversicherung bietet Unterstützung und finanzielle Hilfe, um die Behandlung und den Umgang mit Diabetes zu erleichtern. Diese Leistungen können die Kosten für Medikamente, Diabetes-Management-Schulungen, Hilfsmittel und die Pflege selbst abdecken. Es ist wichtig, sich über die verfügbaren Leistungen zu informieren und die notwendigen Schritte einzuleiten, um die bestmögliche Versorgung und Unterstützung zu erhalten. Die Pflegekasse kann auch Informationen über weitere Unterstützungsangebote und finanzielle Hilfen für Diabetes-Patienten bereitstellen.
Pflegegeld: Pflegebedürftige mit Diabetes haben Anspruch auf Pflegegeld, wenn sie zu Hause von Angehörigen oder anderen nicht professionellen Pflegepersonen versorgt werden. Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach dem Pflegegrad.
Pflegesachleistungen: Falls professionelle Pflege erforderlich ist, können Pflegesachleistungen in Anspruch genommen werden. Dies umfasst Pflegeleistungen durch ambulante Pflegedienste, die je nach Pflegegrad finanziert werden.
Verhinderungspflege: Verhinderungspflege bietet eine vorübergehende Entlastung der Pflegepersonen, wenn sie selbst einmal nicht pflegen können. Dies ermöglicht den Pflegepersonen eine Auszeit, ohne auf die Versorgung des Diabetes-Patienten verzichten zu müssen.
Tages- und Nachtpflege: Die Tages- und Nachtpflege ist eine Option, bei der der Diabetes-Patient tagsüber oder nachts in einer Pflegeeinrichtung betreut wird. Diese Leistung bietet Entlastung für die Pflegepersonen.
Kurzzeitpflege: Wenn die Pflegeperson vorübergehend ausfällt oder der Patient nach einem Krankenhausaufenthalt eine Übergangszeit benötigt, kann die Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden.
Pflegehilfsmittel: Pflegehilfsmittel, wie Blutzuckermessgeräte oder Insulinpumpen, werden von der Pflegekasse bezuschusst oder teilweise übernommen, um die Versorgung des Diabetes-Patienten zu erleichtern.
Schulungen und Beratungen: Die Pflegekasse kann die Teilnahme an Diabetes-Schulungen und -beratungen unterstützen, um die Selbstversorgung und das Diabetes-Management zu verbessern.
Hausnotruf: Der Hausnotrufdienst kann bei akuten Diabetes-bedingten Notfällen Hilfe herbeirufen und bietet zusätzliche Sicherheit für Diabetes-Patienten.
Diabetes Mellitus: Pflege zu Hause
Die Diagnose Diabetes bedeutet nicht, dass man unausweichlich intensiver Pflege bedarf. Im Gegenteil, viele Patienten können ihren Alltag fast ohne Einschränkungen alleine bewältigen. Das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit sich nicht auf die Psyche auswirkt. Hier ist oft Unterstützung und Verständnis durch die Familien und Angehörigen gefordert. Gerade wer in jungen Jahren eine Typ-1-Diagnose erhält, kann Schwierigkeiten haben zu akzeptieren, dass er oder sie das gesamte Leben auf Medikamente angewiesen sein wird.
Bei Kindern ist es natürlich absolut notwendig, dass die Eltern oder Fürsorgeberechtigten genauestens über das Krankheitsbild informiert sind, dafür sorgen, dass regelmäßig Kontrolltermine beim Arzt gemacht werden und wie man die nötigen Medikamente verabreicht. Erwachsene, die betroffen sind, sollten natürlich selbst in der Lage sein, sich beispielsweise Insulin zu verabreichen, aber auch hier ist ein Netz von Unterstützern sinnvoll. Bei einer bereits weiter fortgeschrittenen Krankheit kann dann eine Pflege durch Freunde oder Angehörige notwendig sein, gerade wenn der Bewegungsapparat des Patienten eingeschränkt ist.
Welche Pflege wird bei Diabetes benötigt?
Blutzuckerkontrolle und Medikamentenverwaltung
Die regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels ist entscheidend. Pflegepersonen können dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu überwachen und Aufzeichnungen darüber zu führen. Bei Diabetes werden oft Medikamente oder Insulin zur Blutzuckerregulierung benötigt. Pflegepersonen können bei der richtigen Dosierung und Verabreichung unterstützen.
Ernährung und Mahlzeiten
Eine gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Diabetes-Pflege, besonders bei Typ 2. Pflegepersonen können bei der Planung und Zubereitung von ausgewogenen Mahlzeiten helfen, wenn der Patient dies selbst nicht bewältigen kann. Das betrifft natürlich auch die entsprechenden Einkäufe.
Bewegung und Aktivität
Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtig, um den Blutzucker zu kontrollieren und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern oder zu erhalten. Pflegepersonen können den Diabetes-Patienten bei Bewegungsprogrammen unterstützen. Auch sind bestimmte Kurse über die Pflegekasse finanzierbar.
Hygiene und Wundpflege
Bei Diabetes besteht ein erhöhtes Risiko für Hautprobleme und Wundheilungsstörungen. Pflegepersonen können bei der Hautpflege und der Vermeidung von Verletzungen helfen und diese im Zweifel versorgen. Sollte es im schlimmsten Fall zu einer Nekrose und einer Amputation kommen, so bedarf die Wunde besonderer Pflege und Aufmerksamkeit.
Symptomüberwachung
Die Beobachtung von Diabetes-Symptomen wie vermehrtem Durst, häufigem Wasserlassen und Müdigkeit ist wichtig. Pflegepersonen sollten Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten im Auge behalten und sofort medizinisch abklären.
Schulung und Beratung
Schulungen und Beratung sind entscheidend, um den Diabetes-Patienten über die Erkrankung aufzuklären und ihm beizubringen, wie er seinen Zustand selbstständig managen kann. Das betrifft zum Beispiel das Messen des Blutzuckerspiegels oder die Verabreichung von Insulin. Auch Angehörige haben die Möglichkeit, sich diesbezüglich weiterzubilden.
Psychosoziale Unterstützung
Die Bewältigung von Diabetes kann emotional belastend sein. Pflegepersonen können eine wichtige Rolle bei der emotionalen Unterstützung und Motivation des Patienten spielen. Dabei hilft es, ein offenes Ohr zum Zuhören, eine Schulter zum Anlehnen oder auch einfach Ablenkung zu bieten.
Wo finde ich weitere Informationen?
Hilfreiche Internetseiten
Menschen, die von Diabetes betroffen sind oder einen Angehörigen mit dieser Erkrankung haben, suchen oft nach Informationsquellen und beratender Unterstützung. Der erste Schritt sollte immer das Gespräch mit dem behandelnden Arzt sein, da er am besten über den individuellen Zustand des Patienten informiert ist und entsprechende Ratschläge geben kann. Die Expertise des Arztes ist durch keine Internetseite zu ersetzen. Dennoch gibt es die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und dabei auch Online-Ressourcen zu nutzen. Wir möchten die folgenden Websites empfehlen:
Deutsche Diabetes Stiftung
Ziel der 1985 gegründeten Stiftung ist es, Informationen über Diabetes für Interessierte, Betroffene und ihre Angehörigen bereitzustellen, Fragen zu beantworten und Ängste abzubauen. Die Stiftung fördert wissenschaftlicher Forschung und unterstützt soziale Projekte, um die Lebensqualität zahlreicher betroffener Menschen zu verbessern. Darüber hinaus soll die Seite über die Risiken aufklären, um insbesondere das Auftreten von Typ-2-Diabetes zu verhindern oder deutlich zu verzögern.
DiabInfo
Das Diabetesinformationsportal wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ins Leben gerufen und bietet neutrale und wissenschaftliche Informationen rund um das Thema Diabetes mellitus in leicht verständlicher Sprache. Betroffene können hier mit Experten in Kontakt treten und sich zu der Krankheit und ihren verschiedenen Formen beraten lassen.
Quellen
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes
- https://www.diabetesstiftung.de/diabetes-was-ist-das-eigentlich
- https://www.bzga.de/was-wir-tun/diabetes-mellitus/
- https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html
- https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/stoffwechsel/diabetes.html
- https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_lexikon/diabetes-mellitus
- https://ddz.de/
- https://diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/DE/startseite/startseite-node.html
- https://www.diabinfo.de/
Häufig gestellte Fragen zu Diabetes
Welche körperlichen Folgen kann Diabetes haben?
Diabetes – insbesondere Typ-2-Diabetes – erhöht das Risiko für ernsthafte körperliche Folgen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nervenschäden (Neuropathie), Nierenschäden (Nephropathie), Augenschäden (Retinopathie), Fußprobleme mit schlecht heilenden Wunden und Infektionen sowie für Infektionen durch eine Schwächung des Immunsystems.
Welche Faktoren können Diabetes auslösen?
Die Ursachen von Diabetes sind vielfältig. Prominente Auslöser sind genetische Veranlagungen und Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel und Übergewicht. Aber auch Autoimmunreaktionen und Umweltfaktoren wie virale Infektionen sowie abnormale Cholesterinwerte und Bluthochdruck können das Risiko für die Entwicklung von Diabetes erhöhen, das mit zunehmendem Alter steigt.
Was bewirkt Insulin im Blut?
Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird und eine zentrale Rolle im Glukosestoffwechsel spielt. Im Blut bewirkt Insulin Folgendes:
- Glukoseaufnahme. Es ermöglicht den Zellen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen, um Energie zu gewinnen.
- Blutzuckersenkung. Es senkt den Blutzuckerspiegel, indem es den Transport von Glukose in die Zellen fördert.
- Speicherung von Glukose. Überschüssige Glukose wird in der Leber und den Muskeln in Form von Glykogen gespeichert.
- Fettspeicherung. Bei zu viel Glukose im Blut wird die überschüssige Glukose in Fett umgewandelt und gespeichert.
Ein Mangel an Insulin oder eine Insulinresistenz führt zu erhöhten Blutzuckerwerten und kann zu Diabetes führen.
Was ist der Unterschied zwischen Diabetes Typ-1 und Typ-2?
Typ-1-Diabetes wird durch eine Autoimmunreaktion verursacht, die die Insulin-produzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Diese Form tritt oft schon in jungen Jahren auf. Patienten sind auf tägliche Insulinzufuhr angewiesen
Typ-2-Diabetes ist die häufigere Form und entsteht meist im Erwachsenenalter durch Insulinresistenz, bei der der Körper das Insulin nicht mehr effektiv nutzen kann. Sog. Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel spielen hier eine große Rolle. Beginnt häufiger bei Erwachsenen, kann aber auch bei Kindern auftreten. Wird oft durch Diät, Bewegung und orale Medikamente gemanagt; Insulin kann später notwendig werden.
Kann Diabetes lebensbedrohlich sein?
Ja, unbehandelt kann sowohl Diabetes Typ-1 als auch Typ-2 lebensbedrohlich sein. Sowohl Unterzuckerung (Hypoglykämie) als auch Überzuckerung (Hyperglykämie) sind ernsthafte Zustände, die sofortige medizinische Behandlung erfordern. Zu den möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen gehören:
- Diabetische Ketoazidose (DKA): Kann vor allem bei Typ-1-Diabetes auftreten, wenn der Körper nicht genug Insulin hat. Es führt zu einem gefährlichen Anstieg der Blutzucker- und Ketonkörperwerte.
- Hyperglykämisches hyperosmolares Syndrom (HHS): Kann vor allem bei Typ-2-Diabetes auftreten, wenn der Blutzuckerspiegel extrem ansteigt, was zu starker Dehydration und Bewusstseinsverlust führen kann.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Nierenversagen: Schwere Nierenschäden können lebensbedrohlich sein.
- Sepsis: Infektionen können bei Menschen mit Diabetes schwerwiegender verlaufen und zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen.
In welchem Alter tritt Diabetes auf?
Diabetes kann Menschen jeden Alters betreffen, wobei bestimmte Typen typischerweise bestimmte Altersgruppen betreffen: Typ-1-Diabetes tritt häufig bei jüngeren Menschen auf, während Typ-2-Diabetes meist ältere Erwachsene über 45 Jahren betrifft. Insbesondere bei Übergewicht und Bewegungsmangel tritt TYP-2-Diabetes jedoch zunehmend auch bei jüngeren Erwachsenen, Jugendlichen und sogar Kindern auf. Die genauen Ursachen und Risikofaktoren können variieren, daher ist es wichtig, auf erste Anzeichen zu achten und regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen durchzuführen.
Wie sieht die Therapie bei Diabetes aus?
Die Therapie bei Diabetes hängt vom Typ der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
Diabetes Typ-1:
- Insulintherapie: Tägliche Insulininjektionen oder Insulinpumpen sind notwendig, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
- Blutzuckerkontrolle: Regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist entscheidend.
- Ernährungs- und Bewegungsmanagement: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität unterstützen die Therapie.
Diabetes Typ-2:
- Lebensstiländerungen: Gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung sind oft die ersten Schritte in der Therapie.
- Medikamente: Orale Antidiabetika oder nicht-insulinbasierte Medikamente können verschrieben werden. In fortgeschrittenen Fällen kann Insulin notwendig sein.
- Blutzuckerkontrolle: Regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist ebenfalls wichtig.