Angebote für pflegende Angehörige
Anlaufstellen, Informationen, Beratung und Unterstützung
Die Pflege eines geliebten Menschen ist eine große Aufgabe, die oft im Schatten der eigentlichen Pflegebedürftigen steht. Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Wohlergehen derjenigen, die Pflege benötigen. Wir möchten sicherstellen, dass sie ein möglichst normales, unbeschwertes und selbstbestimmtes Leben führen können. Doch was ist mit den engagierten Menschen, die es ermöglichen?
Die Pflege eines geliebten Menschen kann physisch und emotional sehr herausfordernd sein. Aus diesem Grund möchten wir betonen, dass es keine Schande ist, Hilfsangebote wahrzunehmen. Wir stellen Ihnen eine Vielzahl von Hilfsmitteln, Ressourcen und Beratungsmöglichkeiten vor, die speziell entwickelt wurden, um Angehörige in ihrer Pflegerolle zu unterstützen. Professionelle Pflegedienstleister sind eine Option, die in bestimmten Situationen eine immense Entlastung darstellen kann. Daher möchten wir Ihnen ebenfalls zeigen, wie Sie geeignete Dienstleister finden können.
Hilfreiche Online-Tools bei Pflegebedarf
Zunächst stellen wir Ihnen Online-Tools vor, die Sie bei der Suche nach Pflegeunterstützung nutzen können. Viele Krankenkassen oder Krankenkassenverbände haben eigene Datenbanken mit Dienstleistern und Beratungsstellen, die aber öffentlich zugänglich sind. Das bedeutet, auch wenn Sie, bzw. die zu pflegende Person nicht Mitglied der entsprechenden Kasse sind, es trotzdem hilfreich sein kann, die Website zu nutzen. Denn viele Anbieter von Pflegeleistungen arbeiten kassenübergreifend und können daher für Sie von Interesse sein.
Der AOK-Pflegenavigator
Der AOK-Pflegenavigator wurde von der Krankenkasse entwickelt, um pflegenden Angehörigen Informationen über Pflegedienste und -einrichtungen in ihrer Nähe bereitzustellen. Die AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse) bietet mit diesem Online-Service eine benutzerfreundliche Plattform, auf der Sie nach Pflegeangeboten suchen können.
Wonach kann ich im AOK Pflegenavigator suchen?
- Pflegedienste
- Tages- & Nachtpflege
- Pflegeheime
- Unterstützungsangebote
Wie funktioniert die Suche im AOK Pflegenavigator?
Es erfolgt zunächst eine Ortsabfrage über Adresse, Wohnort oder Postleitzahl. Zudem kann man bereits jetzt einen Suchradius einstellen, von wenigen Kilometern Umkreis bis zu einer bundesweiten Suche ist alles möglich.
Was wird mir angezeigt?
- Name des Dienstleisters oder der Firma
- Entfernung zum angegebenen Ort
- Kontaktadresse, Telefonnummer, Mailadresse, evtl. Link zur Website
- Leistungen
- Preis pro Stunde / Eigenanteil nach Pflegegraden
Wonach kann ich filtern?
Je nachdem, nach welcher Art der Unterstützung gesucht wurde, bestehen im AOK Pflegenavigator noch weitere Filtermöglichkeiten und Einstellungen.
Pflegedienste
- Pflegedienst
- Medizinische Pflege
- Betreuungsdienst
Pflegeheime
- Pflegegrad
- Schwerpunkt (bspw. Demenz, neurologische Erkrankung, junge Erwachsene, Wachkoma etc.)
- Qualitätsprüfergebnisse des MD
Tages- & Nachtpflege
- Pflegegrad
- Besuchstage pro Monat
- Schwerpunkt
Unterstützungsangebote
- Altersgruppe (Für wen wird Unterstützung gesucht?)
- Leistungsform (Welche Art der Unterstützung wird gesucht?)
- Zielgruppe (Welche Einschränkung liegt vor?)
Was sind weitere Funktionen des AOK Pflegenavigators?
Sie haben die Möglichkeit, Ergebnisse, die Sie interessieren, auf eine Merkliste zu setzen und diese bei Bedarf auszudrucken. Sollten Sie im vorab eingestellten Suchradius keine zufriedenstellenden Suchergebnisse erhalten, kann dieser natürlich erweitert werden. Sie können sich die Suchergebnisse auch direkt auf Google Maps anzeigen lassen.
Zusammenfassung
Der AOK Pflegenavigator ermöglicht es Ihnen, gezielt nach der Unterstützung zu suchen, die Sie und Ihre Angehörigen benötigen. Dabei haben Sie viele Möglichkeiten, die Suche zu präzisieren und erhalten stets sehr übersichtliche Ergebnisseiten, auf denen man sich gut orientieren kann. Bestimmte Dienstleister erhalten eine vertrauenswürdige Einschätzung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, die hier inkludiert werden. Der AOK-Pflegenavigator bietet auch einen Kostenkalkulator, der Ihnen eine grobe Vorstellung von den zu erwartenden Kosten für die Pflege gibt. Darüber hinaus finden Sie auf der Plattform nützliche Checklisten und Informationen zur Pflege, die Ihnen bei der Planung und Organisation Ihrer Pflegeaufgaben helfen.
Der BKK Pflegefinder
Der BKK Pflegefinder ist eine ähnliche Plattform wie der AOK-Pflegenavigator, jedoch speziell für Mitglieder der Betriebskrankenkassen (BKK). Auch hier können Sie leicht nach Pflegeeinrichtungen und -diensten in Ihrer Umgebung suchen. BKK steht für "Betriebskrankenkasse" und ist eine Art von gesetzlicher Krankenkasse in Deutschland. Die Betriebskrankenkassen sind Teil des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und gehören zu den Krankenkassenarten, die für bestimmte Berufsgruppen oder Unternehmen zuständig sind. Dazu gehören zum Beispiel Audi BKK, BAHN-BKK, BKK RWE, die BKK Diakonie und viele weitere. Dies ist nur eine kleine Auswahl der Betriebskrankenkassen in Deutschland.
Wonach kann ich im BKK Pflegefinder suchen?
Auf der Übersichtsseite des BKK Pflegefinders findet sich eine erste Suchmaske, die folgende Möglichkeiten anbietet:
- Pflegedienste
- Tagespflege
- Pflegeheime
- Kurzzeitpflege
- Unterstützung im Alltag
- Pflegestützpunkte
Man kann aber auch direkt im Menü einen der folgenden Punkte wählen und erhält dann eine spezifischere Suchmaske mit weiteren Filtermöglichkeiten:
- Pflegedienste
- Tages-/Nachtpflege
- Pflegeheime
- Unterstützung im Alltag
- Pflegeberatung
Wie funktioniert die Suche im BKK Pflegefinder?
Hier können Sie entweder konkret nach bestimmten, Ihnen schon bekannten Einrichtungen und Anbietern suchen, oder ebenfalls über eine Ortsangabe und einen Umkreis Angebote anzeigen lassen. Bei manchen Kategorien besteht auch die Option, die Pflegeart auszuwählen. Anders als beim AOK Pflegefinder müssen Sie sich nicht vorab für eine Form der Pflege entscheiden, sondern können mehrere Kategorien ankreuzen.
Was wird mir angezeigt?
- Name des Dienstleisters oder der Firma
- Art des Angebots
- Entfernung zum angegebenen Ort
- Kontaktadresse, Telefonnummer, Mailadresse, evtl. Link zur Website
- Preis pro Stunde / Eigenanteil nach Pflegegraden
Über den Button „Details“ kann man zu jedem Angebot eine Unterseite aufrufen, die weitere Informationen bietet.
Wonach kann ich filtern?
Beim BKK Pflegefinder bestehen auf den ersten Blick deutlich weniger Filtermöglichkeiten, nachdem einmal eine Suchabfrage durchgeführt wurde. Man kann die Ergebnisse nach Namen oder Entfernung sortieren lassen oder die Suchkriterien vom Anfang erneut anpassen. Je nach Kategorie findet man aber auch detaillierte Informationen zu den Pflegeeinrichtungen, wie beispielsweise über die Ausstattung, religiöse Angebote, Verpflegung und zusätzliche Dienstleistungsangebote.
Was sind weitere Funktionen des BKK Pflegefinders?
Die 50 ersten Ergebnisse stehen als PDF zum Download bereit. In manchen Fällen ist es möglich, über einen integrierten Rechner und bei Angabe des Pflegegrads und der Zeiträume den Eigenanteil der Kosten zu ermitteln.
Zusammenfassung
Der BKK Pflegefinder ist etwas umständlicher zu bedienen als der AOK Pflegenavigator und auf den ersten Blick auch nicht so übersichtlich. Dafür bietet er viele weitere Informationen und Details und außerdem die Möglichkeit, nach mehreren Unterstützungsformen gleichzeitig zu suchen.
Pflegelotse der IKK
Der IKK Pflegelotse ist ein Online-Service, der von den Innungskrankenkassen (IKK) in Deutschland angeboten wird. Die Innungskrankenkassen (IKK) sind eine Gruppe von gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland und gehören ebenfalls zu den Krankenkassenarten, die speziell für bestimmte Berufsgruppen oder Regionen zuständig sind. Die IKK sind in erster Linie für Handwerker und deren Familienangehörige sowie für weitere Berufsgruppen geöffnet.
Wonach kann ich im Pflegelotsen der IKK suchen?
Der Pflegelotse der IKK bietet zunächst drei Kategorien, aus denen man wählen muss:
- Pflegeeinrichtungen, Betreuungsangebote & Hilfe im Haushalt
- Pflegeberatung & Beratungsbesuche bei Bezug von Pflegegeld
- Außerklinische Intensivpflege
Wie funktioniert die Suche im IKK Pflegelotsen?
Man wird Schritt für Schritt durch die Suche geführt. Wählt man eine Kategorie, erscheinen darunter weitere Optionen. Obwohl eine große Auswahl besteht, gestaltet sich die Suche selbst sehr einfach in der Bedienung, da immer erst dann weitere Filter auftauchen, wenn man vorab eine Entscheidung getroffen hat. So wird man durch den Prozess der Suche geleitet, ohne sich zu verzetteln.
Im Anschluss an diese Auswahl der bereits genannten Kategorien wird wie gewohnt der Wohnort und ein Suchradius abgefragt. Im nächsten Schritt können detaillierte Filtermöglichkeiten angeklickt werden, die eine spezialisierte Suche ermöglichen.
- Pflegeeinrichtungen, Betreuungsangebote & Hilfe im Haushalt
- Ambulanter Pflegedienst
- Stationäre Pflegeeinrichtung
- Angebote zur Unterstützung im Alltag
- Häuslicher Betreuungsdienst
- Pflegeberatung & Beratungsbesuche bei Bezug von Pflegegeld
- Pflegeberatung § 7a SGB XI
- Beratungsbesuche bei Bezug von Pflegegeld § 37 Abs. 3 SGB XI
- Außerklinische Intensivpflege
- Ambulante außerklinische Intensivpflege
- Stationäre außerklinische Intensivpflege
Was wird mir angezeigt?
- Name des Dienstleisters oder der Firma
- Kontaktadresse, Telefonnummer, Mailadresse, evtl. Link zur Website
Je nach vorheriger Auswahl finden sich weitere Angaben wie beispielsweise Leistungsbezeichnung, Leistungsvergütung, Taktung, Fahrtkosten oder Bewertungen. Bei Letzteren erhält man durch einen Klick einen Transparenzbericht als PDF. Die Informationen sind tabellarisch angeordnet und ermöglichen so einen raschen Vergleich der Angebote. Bei Klick auf den Namen des Dienstleisters öffnet sich eine Unterseite mit weiterführenden Informationen und detaillierten Preis-Tabellen.
Wonach kann ich filtern?
Nach Ausgabe einer Ergebnisliste bestehen keine weiteren Filtermöglichkeiten. Dies ist durch die vorher getroffenen Einstellungen aber auch nicht unbedingt notwendig. Man kann sich die Ergebnisse in aufsteigender oder absteigender Folge nach ihrer Entfernung zum eignen Wohnort ausgeben lassen.
Was sind weitere Funktionen des IKK Pflegelotsen?
Im IKK Pflegelotsen können Sie Merklisten anlegen, herunterladen und ausdrucken. Das gilt selbstverständlich auch für die allgemeine Liste der Suchergebnisse.
vdek-Pflegelotse
Der vdek-Pflegelotse ist ein Service des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) und bietet ebenfalls eine Online-Plattform, um Pflegeangebote zu finden und zu vergleichen. Zu den Ersatzkassen zählen die Techniker Krankenkasse, die BARMER, die DAK-Gesundheit, die KKH, hkk und die HEK - Hanseatische Krankenkasse. Das Angebot des vdek-Pflegelotsen ist genauso aufgebaut wie das des IKK Pflegelotsen, mit den gleichen Auswahl- und Filtermöglichkeiten.
Zusammenfassung
Der Pflegelotse der IKK ist ein nützliches Tool, das sehr einfach und intuitiv in der Handhabung ist. Selbst Menschen, die sich nicht gut mit Suchmaschinen auskennen, haben kein Problem mit dieser Seite passende Angebote für ihren Bedarf zu finden. Die Filtermöglichkeiten sind vielfältig und die Ergebnisse werden sehr übersichtlich präsentiert. Einen individuellen Pflegegradrechner gibt es hier allerdings nicht.
Persönliche Beratung und Unterstützung bei Pflegebedarf
Mit den bisher vorgestellten Webseiten und Online-Tools, haben Sie die Möglichkeit, die für sie individuell passende Hilfe und Unterstützung im Bereich Pflege zu finden. Es bestehen aber natürlich auch noch weitere Informations- und Hilfsangebote.
Der Hausnotruf
Der Hausnotruf ist eine wichtige Unterstützung für pflegende Angehörige, insbesondere wenn sie sich um ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen kümmern. Ein Hausnotruf ist ein spezielles Kommunikationssystem, das es ermöglicht, im Notfall schnell Hilfe herbeizurufen. Es besteht in der Regel aus einem kleinen Gerät, das mit einer Notruftaste ausgestattet ist, und einem Empfänger, der an die Telefonleitung angeschlossen ist. Im Ernstfall genügt ein einfacher Knopfdruck, und schon wird eine Verbindung zu einer Notrufzentrale hergestellt, wo geschulte Mitarbeiter rund um die Uhr bereitstehen. So können pflegende Angehörige sich darauf verlassen, dass ihre Lieben im Notfall Hilfe bekommen, auch wenn Sie selbst nicht 24 Stunden am Tag vor Ort sein können.
In vielen Fällen bieten Anbieter von Hausnotrufsystemen auch Beratung und Installation vor Ort an, um sicherzustellen, dass das System ordnungsgemäß funktioniert. Die Kosten für Hausnotrufsysteme können variieren, aber es gibt oft finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten durch die Pflegekasse oder Sozialämter.
Anbieter von Hausnotrufsystemen
Es gibt verschiedene Anbieter von Hausnotrufsystemen in Deutschland, darunter:
Des Weiteren existieren noch andere Firmen und Privatunternehmen, die Hausnotruf-Dienstleistungen anbieten. Im Internet finden sich diverse Webseiten, die derartige Anbieter vergleichen. Meist muss man allerdings seine Kontaktdaten angeben, bevor man die gewünschten Informationen erhält.
Anbietersuche
Senioren-Focus.de (Anbieter für Produkte & Dienstleistungen rund um das Thema Pflege)
Pflegehilfe.org (Kostenlose Beratungsstelle zu Pflege)
Hausnotrufe im Vergleich
Weitere Informationen
https://www.notrufsysteme.de/ (Informationsseite zum Thema Hausnotruf, es werden keine Produkte angeboten)
https://www.hausnotruf-ratgeber.de/ueber-uns/ (Informationsseite zum Thema Hausnotruf, es werden keine Produkte angeboten)
Finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse
Eine gute Nachricht: In vielen Fällen unterstützt die Pflegekasse die Installation eines Hausnotrufsystems finanziell. Dies ist besonders hilfreich für Pflegebedürftige, die Zuhause betreut werden. Die genauen Bedingungen können je nach Pflegegrad und individueller Situation variieren, aber es lohnt sich, die Möglichkeiten bei Ihrer Pflegekasse zu erfragen.
Vor- und Nachteile von Hausnotrufsystemen
Wie so oft im Leben gibt es auch im Bereich des Hautnotrufs Vor- und Nachteile, die wir Ihnen hier einmal kurz erläutern möchten.
Vorteile:
Schnelle Hilfe im Notfall: Im Ernstfall genügt ein Knopfdruck, um sofortige Hilfe anzufordern, was lebensrettend sein kann.
Unabhängigkeit: Hausnotrufsysteme ermöglichen älteren Menschen und Pflegebedürftigen, länger in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben und ihre Unabhängigkeit zu wahren.
Sicherheitsgefühl: Sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen bietet ein Hausnotrufsystem ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit.
Nachteile:
Kosten: Die monatlichen Gebühren für den Hausnotruf können je nach Anbieter variieren und müssen privat getragen werden, es sei denn, es besteht Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse.
Technische Abhängigkeit: Da ein funktionierendes Telefon und Strom erforderlich sind, um das System zu betreiben, besteht eine gewisse technische Abhängigkeit.
Fehlalarme: Es kann vorkommen, dass es versehentlich zu Fehlalarmen kommt, wenn die Notruftaste unbeabsichtigt gedrückt wird.
Zusammenfassung
Insgesamt überwiegen die Vorteile eines Hausnotrufsystems, insbesondere wenn es darum geht, Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten. Es ist eine Investition in die Lebensqualität und die Gesundheit Ihrer Angehörigen. Denken Sie daran, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen und die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen, um das beste System für Ihre Situation zu finden.
Sollten Sie ein derartiges System für jemanden in Ihrer Obhut installieren wollen, so ist es ganz wichtig, vorab darüber zu sprechen. Nicht alle Menschen möchten ein solches System in Ihrem Haushalt und es ist entscheidend, nichts gegen den Willen einer pflegebedürftigen Person zu unternehmen. Sollte der- oder diejenige einverstanden sein, so sollte unbedingt eine genaue Erklärung erfolgen, damit die Person genau weiß, wie das System funktioniert und was im Ernstfall passiert. So können Berührungsängste abgebaut werden. Denn oft nutzen Menschen den Hausnotruf im Notfall nicht, weil sie sich schämen, oder denken, ihre Situation sei nicht ernst genug.
Pflegestützpunkte
Eine weitere wertvolle Ressource für Menschen, die Pflegebedarf haben oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, sind die Pflegestützpunkte. Ein Pflegestützpunkt ist eine Anlaufstelle, die Sie bei allen Fragen rund um das Thema Pflege unterstützt. Egal, ob Sie Informationen über Pflegeleistungen benötigen, sich über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten informieren möchten oder einfach nur ein offenes Ohr zum Reden suchen – der Pflegestützpunkt steht Ihnen zur Seite.
Wo finde ich Pflegestützpunkte?
In Deutschland finden Sie Pflegestützpunkte in vielen Städten und Regionen. Die genaue Anzahl und Standorte können jedoch je nach Bundesland und Kommune variieren. Pflegestützpunkte sind in der Regel auf Landkreise oder Stadtteile verteilt, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Um einen Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe zu finden, können Sie folgende Schritte unternehmen:
Online-Suche
Die einfachste Möglichkeit, Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe zu finden, ist die Nutzung der Datenbank der Stiftung ZQP (Zentrum für Qualität und Pflege), die vom Bundesgesundheitsministerium empfohlen wird. Hier finden Sie alle Pflegestützpunkte. Geben Sie einfach Ihre Adresse ein und lassen sich den nächstgelegenen anzeigen.
Kontakt zur Pflegekasse
Sie können auch Ihre Pflegekasse kontaktieren und nach Informationen zu Pflegestützpunkten in Ihrer Nähe fragen. Die Pflegekassen haben oft Listen mit den Standorten und Kontaktdaten der Pflegestützpunkte.
Sozialberatung
Viele Städte und Gemeinden bieten Sozialberatungsdienste an. Sie können sich an diese Dienste wenden, um Informationen über Pflegestützpunkte in Ihrer Region zu erhalten.
Kommunale Informationsstellen
Einige Kommunen haben spezielle Informationsstellen oder Anlaufstellen für ältere Menschen und pflegebedürftige Bürger. Diese Stellen können auch Informationen über Pflegestützpunkte bereitstellen.
Bitte beachten Sie, dass die Bezeichnung und Organisation von Pflegestützpunkten je nach Bundesland unterschiedlich sein können. Manchmal werden sie auch als "Pflege- und Wohnberatungsstellen" oder ähnlich bezeichnet. Es ist ratsam, sich direkt mit dem jeweiligen Pflegestützpunkt in Verbindung zu setzen, um genaue Informationen über deren Dienstleistungen und Öffnungszeiten zu erhalten.
Wer betreibt in Deutschland Pflegestützpunkte?
In Deutschland werden Pflegestützpunkte von verschiedenen Trägern betrieben. Diese Träger können je nach Bundesland und Region variieren. Dazu gehören Kommunen und Landkreise, Wohlfahrtsverbände, die gesetzlichen Krankenkassen und auch private Anbieter. In einigen Fällen arbeiten verschiedene Organisationen und Einrichtungen zusammen, um Pflegestützpunkte zu betreiben. Dies können lokale Netzwerke sein, die sich auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region konzentrieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Organisation und Finanzierung von Pflegestützpunkten je nach Bundesland unterschiedlich geregelt sein können. Wenn Sie Unterstützung und Beratung benötigen, ist es ratsam, sich direkt an den Pflegestützpunkt in Ihrer Region zu wenden oder Informationen von Ihrer Pflegekasse zu erhalten, um herauszufinden, wer den Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe betreibt.
Wer bezahlt die Beratung bei Pflegestützpunkten?
Die Beratungen, die Sie bei einem Pflegestützpunkt erhalten, werden in der Regel von den Pflegekassen finanziert. Das bedeutet, dass Sie sich keine Sorgen um die Kosten machen müssen. Die Beraterinnen und Berater sind geschult, um Ihnen bei allen Fragen und Herausforderungen im Pflegebereich zu helfen. Bei privaten Anbietern kann es sein, dass Sie die Kosten eines Termins selbst tragen müssen.
Welche Informationen erhalte ich bei einem Pflegestützpunkt?
Pflegestützpunkte können eine große Hilfe sein, wenn Sie sich mit der Pflege auseinandersetzen müssen. Sie informieren über Pflegeleistungen aus der Pflegeversicherung, Finanzierungsmöglichkeiten und Entlastungsangebote, außerdem unterstützen sie bei der Antragstellung für Pflegeleistungen und begleiten den Prozess bis zur Bewilligung.
Auch Pflegestützpunkte bieten Vermittlungsdienste für konkrete Hilfen wie Haushaltshilfen, Tagespflege oder Kurzzeitpflege. Die Stützpunkte arbeiten oft eng mit anderen Akteuren im Gesundheits- und Sozialwesen zusammen und können so eine optimale Versorgung sicherstellen.
Die Pflege eines geliebten Menschen kann eine große Herausforderung sein, aber Sie sind nicht allein. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Unterstützungs- und Beratungsangeboten, wie den AOK-Pflegenavigator, den BKK Pflegefinder, den IKK- und vdek-Pflegelotsen, den Hausnotruf und die Pflegestützpunkte. Diese Ressourcen können Ihnen bei der Suche nach Pflegeangeboten und der Organisation der Pflege Ihres Angehörigen helfen. Denken Sie daran, dass die Verfügbarkeit von Diensten je nach Bundesland und Stadt unterschiedlich sein kann, daher ist es wichtig, sich vor Ort zu informieren und individuelle Lösungen zu finden. Sie sind nicht allein auf Ihrem Pflegeweg, und es gibt viele Menschen und Organisationen, die bereit sind, Ihnen zu helfen.
Quellen
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/pflegestuetzpunkte.html
- https://www.aok.de/pk/pflegenavigator/
- https://pflegefinder.bkk-dachverband.de/
- https://www.pflegelotse.de/presentation/pl_startseite.aspx
- https://www.johanniter.de/dienste-leistungen/pflege-und-begleitung/notrufsysteme/hausnotruf/
- https://www.asb.de/unsere-angebote/hausnotruf
- https://www.malteser.de/hausnotruf.html
- https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/senioren/altersgerechtes-wohnen/hausnotruf/
- https://www.senioren-focus.de/hausnotruf/lp/anbieter-finden
- https://www.pflegehilfe.org/beratung/hausnotruf
- https://www.test.de/Hausnotrufe-im-Test-4270637-0/
- https://www.notrufsysteme.de/
- https://www.hausnotruf-ratgeber.de/ueber-uns/
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflege-zu-hause/hausnotrufsysteme-schneller-draht-zur-hilfe-10566
- https://www.zqp.de/beratung-pflege/