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Themenwelt »Pflege zu Hause« Pflege-Ratgeber

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Pflege zu Hause

Kompetente Unterstützung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen

Einleitung

Kompetente Unterstützung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen

Mit steigender Lebenserwartung steigt auch der Anspruch, die eigene Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten. Dazu gehört für die meisten Menschen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Wenn die eigenen Kräfte jedoch schwinden, etwa durch Krankheit, einen Unfall oder einfach durch altersbedingte Einschränkungen, dann steigt der Bedarf an Hilfe und Unterstützung im Haushalt sowie bei der Alltagsgestaltung.

Für viele Familien stellt sich die Frage, wie die Pflege und Betreuung am besten organisiert und abgedeckt werden kann. Nicht selten ist Pflege ein Prozess, innerhalb dessen sich deren Anforderungen, emotionale Belastungen und Stresslevel verändern. Pflege zu Hause ist immer Kompromiss, ist immer Abwägung von Pflege und Beruf und häufig auch Zurückstellung persönlicher Interessen. Sie ist aber auch Ausdruck einer inneren Haltung, die mit Respekt, Würde und Familienwerten zu tun hat. Dieser Beitrag soll Hilfestellung und Ratgeber sein, wie die Pflege zu Hause ohne Selbstaufgabe und zum Wohle aller an der Pflege beteiligten Menschen gelingen kann.

Pflegekraft betreut betagte Dame in der Kurzzeitpflege

Unterscheidung: Pflegedienst und Betreuungsdienst

Häufig liest man von 24-Stunden-Pflege, obwohl doch eigentlich Betreuung gemeint ist. Doch wo liegt der Unterschied zwischen Betreuung und Pflege? Bei häuslicher Pflege handelt es sich in der Regel um Tätigkeiten, die von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Verabreichung von Medikamenten, Wundversorgung, physiotherapeutische Behandlungen oder das Bedienen von medizinischem Gerät handeln.

Bei der Betreuung geht es vornehmlich um die Grundpflege, also die Hilfe bei der Körperhygiene, dem An- und Ausziehen und der Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme. Auch Haushaltsführung, Beschäftigung und Unterhaltung der zu pflegenden Person und Entlastung im Alltag gehören zu den klassischen Aufgaben.

Allerdings ist es schwer, eine scharfe Trennlinie zu ziehen, wo Betreuung endet und Pflege beginnt. Die Grenzen sind oft fließend. Es gibt Dienstleister, die sich auf das eine oder das andere spezialisiert haben oder eine Kombinationsleistung aus beidem anbieten. In diesem Ratgeber ist stets beides gemeint, auch wenn wir nur von Pflege sprechen.

Pflege durch Angehörige oder ambulanten Dienst?

Häusliche Pflege durch Angehörige oder durch einen ambulanten Pflegedienst?

Die Planung von Pflege sollte immer im Dialog geschehen und erfordert von allen Beteiligten Offenheit und Ehrlichkeit. Denn nur so können Missverständnisse vermieden und eine Situation geschaffen werden, mit der alle gut leben können.

Wenn eine Person im eigenen Zuhause gepflegt werden möchte, so stellt sich meist schnell die Frage: Soll das durch professionelles Pflegepersonal erledigt werden oder springt die eigene Familie ein? Beide Möglichkeiten bieten sowohl Vor- als auch Nachteile, die vorab genau gegeneinander abgewogen werden müssen. Im Folgenden bieten wir Ihnen eine Übersicht, die beispielhaft einige Pro- und Kontra-Argumente beider Seiten betrachtet – häusliche Pflege durch Dienstleister und häusliche Pflege durch Angehörige.

Egal, für welche Option man sich entscheidet: Der Entschluss kann nur von allen Betroffenen gemeinsam gefällt werden!

Eine Pflegerin zieht einem Pflegebedürftigen die Pantoletten an

Pro & Kontra: Pflege durch einen Pflege- oder Betreuungsdienst

PRO

  • Angehörige wissen die pflegebedürftige Person in professionellen Händen und werden selbst weniger belastet
  • Das Personal ist ausgebildet und kann auf individuelle Bedürfnisse eingehen
  • Pflegedienste haben ihre eigene Ausrüstung und das richtige Equipment und die Mitarbeiter sind geschult im Umgang damit
  • Es besteht ein vertragliches Verhältnis: Der Dienstleister ist auch in Notfall- und Ausnahmesituationen verpflichtet, die vereinbarten Leistungen zu erbringen
  • Mit einem Pflege- bzw. Betreuungsdienst hat man einen kompetenten Ansprechpartner für alle Fragen an seiner Seite

KONTRA

  • Eine Vertrauensbasis zu fremdem Pflegepersonal muss erst aufgebaut werden; pflegebedürftige Menschen fühlen sich oft wohler mit Angehörigen, zu denen eine persönliche Bindung bereits besteht
  • Ein Pflegedienst verursacht meist höhere Kosten, als eine Betreuung durch Angehörige

Pro & Kontra: Pflege durch Familienangehörige

PRO

  • Pflegebedürftigen Personen fällt es oft leichter, sich Angehörigen anzuvertrauen und sie fühlen sich wohler in der neuen Situation
  • Als Familie ist man ganz nah dran und immer up to date
  • Pflege durch Angehörige ist für die zu pflegende Person meist kostengünstiger, als einen Pflegedienst zu beauftragen

KONTRA

  • Die pflegende Person muss meist an anderer Stelle kürzertreten, sei es im Beruf, der Familie oder der eigenen Freizeit
  • Mit der Pflege Angehöriger gehen oft finanzielle Einbußen (z. B. durch Verdienstausfall) einher
  • Die häusliche Pflege von Angehörigen ist keine leichte Aufgabe, die mit großer Verantwortung einhergeht und oft zur mentalen oder auch körperlichen Last wird
  • Angehörige müssen vorab oft viel lernen (Ernährung, Bewegung, Medikamente etc.)
  • Besondere Geräte oder Equipment müssen angeschafft werden
  • In Notsituationen oder Ausnahmefällen (Krankheit, hohes Arbeitspensum etc.) wird es manchmal schwierig, die Betreuung einer zu pflegenden Person ohne Hilfe zu organisieren
Was es zu beachten gilt
Angehörige unterhälten sich über die finanzielle Absicherung

Pflege zu Hause: Was es zu beachten gilt

Ganz wichtig bei der Pflege durch Angehörige: Pflege zu Hause ist immer ein Kompromiss, bedeutet immer die Abwägung von Pflege und Beruf und häufig auch die Zurückstellung persönlicher Interessen. Sie ist aber auch Ausdruck einer inneren Haltung, die mit Respekt, Würde und Familienwerten zu tun hat. Dennoch sollte niemand in eine Rolle gedrängt werden, die er oder sie nicht übernehmen kann oder möchte.

Wer Angehörige pflegt, benötigt Unterstützung und Entlastung an anderer Stelle und muss sich hierbei auf den Rest der Familie verlassen können. Aufgaben müssen klar verteilt sein und finanzielle Absprachen getroffen werden. Sollte sich nach einiger Zeit herausstellen, dass es nicht funktioniert, so muss Raum für diese Erkenntnis sein. Dies ist oft nicht leicht und kann zur Zerreißprobe für die Familie werden.

Wer sich für einen Pflegedienst oder selbstständiges Pflegepersonal entscheidet, sollte sich bewusst machen, was ihm oder ihr wichtig ist. Dazu eignet sich die Erstellung einer Liste mit Kriterien, nach denen der Anbieter ausgewählt werden soll.

Fragenkatalog

  • Wie hoch ist das Budget?
  • In welchem Umfang benötige ich Pflege und/oder Betreuung?
  • Wünsche ich mir eine ständige Bezugsperson oder ist es in Ordnung, wenn verschiedene Pflegerinnen und Pfleger sich um mich kümmern?
  • Welche Leistungen übernimmt das Pflegepersonal konkret?
  • Welche zusätzlichen Angebote gibt es, die für mich interessant sein können?

Bevor eine finale Entscheidung getroffen wird, sollte immer auch der persönliche Kontakt zum Pflegedienst-Anbieter gesucht und ein Kennenlerngespräch vereinbart werden. So kann man sehen, ob die Chemie stimmt.

Wer pflegebedürftig wird, hat Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die häusliche Pflege von einem Pflegedienst oder von Angehörigen übernommen wird. Die Pflegekasse, die in der Regel der Krankenkasse angegliedert ist, ist der richtige Ansprechpartner und sollte frühestmöglich kontaktiert werden.

Was kostet häusliche Pflege

Was kostet häusliche Pflege?

Wie teuer eine selbstbestimmte Pflege zu Hause ist, hängt von der individuellen Pflegesituation vor Ort ab. Dabei spielt z. B. die Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Haushalt eine Rolle, welcher Pflegegrad vorliegt oder wie hoch der Pflegeaufwand generell ist.

Für gewöhnlich beginnen die Kosten bei etwa 2.000 Euro pro Monat. Davon geht der Großteil des Geldes an die Betreuungs- oder Pflegekraft als Verdienst für ihre erbrachten Leistungen. Die Kosten für eine Pflege zu Hause müssen Sie nicht alleine tragen. Eine Teil-Finanzierung über die Pflegekasse ist in vielen Fällen möglich.

Ein alter Mann füllt ein Formular aus
Pflege zu Hause: Step by Step

Pflege zu Hause: Step by Step

Schritt 1: Pflegebedarf melden und Pflegegrad-Prüfung beantragen

Den Pflegebedarf kann man in der Regel formlos per E-Mail, Brief, Telefon oder Fax an die Pflegekasse melden. So bald wie möglich sollte dann eine Feststellung des Pflegegrads durch den Medizinischen Dienst (gesetzlich Versicherte) oder MEDICPROOF (privat Versicherte) erfolgen. In Deutschland unterscheidet man fünf Pflegegrade. Je nach Pflegegrad hat die zu pflegende Person Ansprüche auf unterschiedlich hohe Leistungen und Unterstützungen aus der Pflegeversicherung.

Schritt 2: Beantragung von entsprechenden Leistungen

Wer sich für die häusliche Pflege durch Angehörige entschieden hat, der kann Pflegegeld beantragen. Dieses berechnet sich nach dem Pflegegrad und steht der pflegebedürftigen Person zur Verfügung. Das bedeutet, dass diese selbst entscheiden kann, wofür das Geld ausgegeben wird, solange es mit dem Pflegebedarf zusammenhängt. Entweder können hiermit z. B. pflegende Angehörige entschädigt, Bedarfsartikel eingekauft oder auch eine Reinigungs- oder Haushaltshilfe finanziert werden.

Sollte ein Dienstleister beauftragt werden, so besteht Anspruch auf Pflegesachleistungen. Diese werden in der Regel direkt von der Pflegekasse mit dem Pflegedienst abgerechnet. Auch hier ist der Pflegegrad ausschlaggebend für die Höhe der bewilligten Beträge. Grundsätzlich können auch beide Leistungen kombiniert werden.

Neben finanziellen Unterstützungen existieren noch weitere Angebote, über die man sich informieren sollte. Das können Pflegekurse für Angehörige sein oder kostenlose Beratungen rund um das umfangreiche Thema Pflege zu Hause.

Tabellellarische Übersicht über Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Entlastungsbetrag, teilstationäre Pflege und vollstationäre Pflege in Abhängigkeit vom Pflegegrad

Schritt 3: Organisation der Pflege

Wer sich für eine Pflege in den eigenen vier Wänden entscheidet, muss sich überlegen, ob diese von einem Angehörigen geleistet werden kann oder ob ein Pflegedienst diese Aufgabe übernimmt.

Pflegedienst oder selbstständige Pflegekräfte engagieren

1. Kontaktaufnahme

Nehmen Sie unverbindlich mit einem (ambulanten) Pflegedienst oder einer selbstständigen Pflegekraft Kontakt auf: Per E-Mail, telefonisch oder über ein Online-Formular. Hierbei helfen Vermittlungsagenturen wie Hausengel.

 2. Bedarfserfassung

Damit das richtige Personal gefunden werden kann, sollte klar sein, welcher Bedarf an Pflege oder Betreuung besteht. Die meisten Dienste bieten hierfür Fragebögen oder Gespräche an, in denen dies geklärt werden kann. Ein Beispiel für eine solche Bedarfserfassung finden Sie hier.

 3. Angebot

Auf Basis der Bedarfserfassung erstellt Ihnen der Pflegedienst oder die Vermittlungsagentur ein Angebot, das verschiedene Leistungen und die voraussichtlichen Kosten beinhaltet. Im besten Fall gewinnen Sie auch schon einen ersten persönlichen Eindruck des Dienstleisters.

4. Auswahl

Wählen Sie ein Angebot aus, das Ihnen zusagt. Im Fokus stehen dabei immer die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der pflegebedürftigen Person. Dennoch gibt es auch limitierende Faktoren, gerade im Hinblick auf die Finanzierung.

 5. Vorbereitung und Arbeitsantritt

Wenn sich eine Pflege- oder Betreuungskraft dauerhaft im Zuhause der pflegbedürftigen Person aufhalten soll, müssen bestimmte Vorbereitungen getroffen werden. Vielleicht müssen etwa Umbaumaßnahmen realisiert oder Möbel angeschafft werden.

Professionell, transparent, zuverlässig

Bei der Auswahl eines Pflegedienstleisters darf auch das Bauchgefühl eine Rolle spielen! Natürlich müssen die Rahmenbedingungen von Preis und Leistung stimmen, aber auch Sympathie und Zwischenmenschlichkeit sind entscheidend. Grundsätzlich sollte ein Pflegedienst-Anbieter gut erreichbar sein, fair, kompetent und professionell auftreten und seine neuen Kunden mit Herzlichkeit empfangen. Denn diese wünscht man sich ja auch in der Pflege selbst!

Ambulanter Pflegedienst kümmert sich liebevoll um pflegebedürftige ältere Dame

Pflege durch Angehörige

1. Pflege organisieren

Innerhalb der Familie muss besprochen werden, wer welche Aufgaben in der Zukunft übernimmt. Dabei kann es helfen, Stunden, Wochen- oder Monatspläne (inkl. planbarer Abwesenheiten) auszuarbeiten. Dazu gehören auch Aufgaben wie Einkaufen, Waschen, Putzen, Kochen und die Gestaltung von Freizeitangeboten.

2. Finanzielle Absicherung gewährleisten

Tritt ein Familienmitglied im Beruf kürzer, um die Pflege zu übernehmen, sollte dies ausgeglichen werden. Das kann zum Beispiel durch die Zahlungen von Pflegegeld geschehen oder durch Pflegezeit und Familienpflegezeit. Kurzfristig kann Pflegeunterstützungsgeld entlasten.

Kurz erklärt!

Pflegezeit und Familienpflegezeit: Rahmenbedingungen und Unterschiede

Pflegezeit

Die Pflegezeit ist ein gesetzlicher Anspruch, der es Arbeitnehmern ermöglicht, ihre berufliche Tätigkeit vorübergehend zu reduzieren oder ganz auszusetzen, um Angehörige zu pflegen. Der Zweck der Pflegezeit besteht darin, die Vereinbarkeit von Beruf und familiärer Pflege zu erleichtern.

Anspruchsberechtigte Personen:
Arbeitnehmer, die in einem Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitern beschäftigt sind und mindestens sechs Monate dort gearbeitet haben.

Dauer der Pflegezeit:
Die Pflegezeit kann für maximal sechs Monate in Anspruch genommen werden.

Teilzeitarbeit:
Während der Pflegezeit kann der Arbeitnehmer seine Arbeitszeit auf bis zu 50 Prozent reduzieren, um die Pflege zu übernehmen.

Kündigungsschutz:
Während der Pflegezeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz, der den Arbeitnehmer vor einer Kündigung durch den Arbeitgeber schützt.

Familienpflegezeit

Die Familienpflegezeit ist eine weitere Möglichkeit, die berufliche Tätigkeit vorübergehend zu reduzieren, um Angehörige zu pflegen. Im Gegensatz zur Pflegezeit handelt es sich bei der Familienpflegezeit jedoch um eine längere Freistellung mit teilweisem Gehaltsverzicht.

Anspruchsberechtigte Personen:
Arbeitnehmer, die in einem Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitern beschäftigt sind und bereits 24 Monate dort gearbeitet haben.

Dauer der Familienpflegezeit:
Die Familienpflegezeit kann für maximal 24 Monate beantragt werden.

Teilzeitarbeit und Gehaltsverzicht:
Während der Familienpflegezeit reduziert der Arbeitnehmer seine Arbeitszeit auf bis zu 75 Prozent. Er erhält in dieser Zeit nur 75 Prozent seines Gehalts, verzichtet also auf 25 Prozent.

Kündigungsschutz:
Auch während der Familienpflegezeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz.

3. Wissen aneignen

Ist das Familienmitglied, das den Großteil der Pflege und Betreuung übernimmt, bestmöglich auf diese Aufgabe und die damit einhergehende Verantwortung vorbereitet? Pflegekurse und Beratung können helfen, sich noch fehlendes Fachwissen im Umgang mit pflegebedürftigen Personen anzueignen.
 

4. (Bauliche) Veränderungen im Pflegehaushalt vornehmen

Wenn man sich für häusliche Pflege entschieden hat, sind Umbaumaßnahmen in vielen Fällen unumgänglich, gerade in Räumen wie Badezimmer oder Küche. Kommt dann noch die dauerhafte oder langfristige Anwesenheit einer weiteren Person im Haushalt dazu, müssen auch diesbezüglich entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

Barrierefreies Bad

Schritt 4: Weitere Unterstützung suchen

Wer zu Hause nicht in die Pflege eines Angehörigen eingebunden ist, kann sich dennoch von der Pflege-Situation belastet fühlen und Hilfe benötigen. Es gibt mittlerweile zahllose Unterstützungs- und Selbsthilfegruppen, aber auch Vereine und Nachbarschaftshilfen, die bei der Bewältigung einer solchen Situation unterstützen können. Auch hier kann die Pflegekasse helfen und Vermittlungsangebote bereitstellen.

Wer sich für die Pflege zu Hause entscheidet, sollte schnellstmöglich den Kontakt zum Arbeitgeber suchen. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist ein Balanceakt, den es nicht zu unterschätzen gilt.

Schritt 5: Ausnahmesituationen regeln und Entlastungen wahrnehmen

Es kann immer passieren, dass das bestehende Pflegesystem kurz- oder langfristig nicht funktioniert, weshalb man sich bereits frühzeitig über Alternativen informieren sollte. Welche Arten der Pflege zu Hause gibt es noch?

Tages- und Nachtpflege

Hier wird die Pflege zum Teil durch externe Dienstleister sichergestellt. Die zu pflegende Person hält sich mehrere Stunden oder Tage in einer teilstationären Einrichtung auf und wird hier betreut und gepflegt. Tagespflege und Nachtpflege sind mittlerweile etablierte Säulen einer funktionierenden Pflege zu Hause.

Verhinderungspflege

Sollte ein Notfall oder eine unvorhergesehene Situation eintreten, die die Pflege durch Angehörige unmöglich macht, besteht ein Anspruch auf Verhinderungspflege als Überbrückung. Die Leistungshöhe ist hierbei vom Pflegegrad abhängig.

Kurzzeitpflege

Sollten Angehörige einmal in den Urlaub fahren, eine Pause benötigen oder anderweitigen Verpflichtungen nachgehen müssen, besteht die Möglichkeit der Kurzzeitpflege. Pflegebedürftige Personen können in diesen Fällen für einen kurzen, begrenzten Zeitraum in einer stationären Pflegeinrichtung untergebracht werden. Es handelt sich um eine geplante und absehbare Form der Pflege.

24-Stunden-Betreuung zu Hause

Pflege rund um die Uhr: 24-Stunden-Betreuung zu Hause

Sollte es der Zustand der pflegebedürftigen Person erfordern, dass jemand den ganzen Tag zur Verfügung zu steht, um zu helfen und zu unterstützen, gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten.

Familienmitglieder werden es u. U. nicht leisten können, dem eigenen Zuhause über einen längeren Zeitraum fernzubleiben. Vielleicht besteht aber die Möglichkeit, dass die zu pflegende Person stattdessen bei den Angehörigen einzieht. Oder man entwickelt ein Schichtsystem, in dem mehrere Personen abwechselnd über Nacht bleiben. Eine weitere Option besteht darin, eine 24-Stunden-Pflegekraft oder -Betreuungsperson zu engagieren.

Eine geeignete 24-Stunden-Pflegekraft finden
ambulanter Pflegedienst gibt Pflegebedürftigem seine Medikamente

Wie finde ich eine geeignete 24-Stunden-Pflegekraft?

Der Pflegemarkt ist groß und Hilfsangebote mit all ihren Ausprägungen und rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Laien oft nur schwer erfassbar. Nicht umsonst spricht man bisweilen auch vom Pflege-Dschungel. Wir empfehlen Dienstleister, die transparent arbeiten, deren Standards nachvollziehbar sind und die idealerweise auch zertifiziert sind. Hausengel z. B. arbeitet nach einem DIN-Standard für die 24-Stunden-Pflege, der Betreuungskräften und Familien gleichermaßen Vorteile bringt und eine faire und transparente Pflege garantiert. Bei diesem Konstrukt übernimmt zudem die Agentur die Rolle des Arbeitgebers und ist für die Vermittlung und Organisation der Pflegekraft sowie die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen, Zahlung von Versicherungen und Sozialabgaben verantwortlich. Familien profitieren von einer hohen Versorgungsqualität für ihre pflegebedürftigen Angehörigen

Leider zieht die immense Nachfrage nach kompetenten und erfahrenen Pflegekräften auch allerlei schwarze Schafe an, die sich mit ihren Pflege- und Betreuungsangeboten – häufig aus dem Ausland heraus – in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Vermeiden Sie unbedingt die Inanspruchnahme unseriöser Hilfsangebote, die für beide Seiten mit Risiken, mitunter verdeckten Kosten oder auch nach sich ziehenden Strafen verbunden sein können.

Selbstständiges Pflegepersonal

Selbstständiges Pflegepersonal

Das Selbstständigen-Modell in der 24-Stunden-Pflege zu Hause bietet eine weitere Möglichkeit, wie eine Pflege zu Hause organisiert werden kann. Für selbstständige Gewerbetreibende, die ihre Tätigkeit im Rahmen eines freien Dienstverhältnisses ausüben, gelten keine gesetzlichen Arbeitszeithöchstgrenzen, Mindestpausenzeiten und kein gesetzlicher Mindestlohn. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Pflegebedürftige den bei ihnen tätigen Pfleger oder die Pflegerin dazu verpflichten können, rund um die Uhr zu arbeiten. Beim Selbstständigen-Modell wird die Pflegekraft direkt von der pflegebedürftigen Person oder deren Familie als selbstständige Pflegekraft engagiert. Diese tragen auch die komplette Verantwortung für die rechtlichen Rahmenbedingungen, Versicherungen und Sozialabgaben.

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